Dario Cologna liess in der 3. Etappe der Tour de Ski Petter Northug hinter sich. Der Bündner wurde im Sprint Fünfter, der Norweger Sechster. Im Gesamtklassement hat Northug fünf Sekunden Vorsprung.
Mit der viertbesten Zeit der Qualifikation zeigte Dario Cologna auf, dass er die 450-km-Fahrt des Vorabends von Oberhof ins Allgäu gut verdaut hatte. Beim Verlassen des Skistadions musste der 15-km-Olympiasieger aber auch zur Kenntnis nehmen, dass Petter Northug die um 1,2 Sekunden bessere Zeit vorlegte. Schnellster war der Sprint-Olympiasieger Nikita Krjukow, der damit im Dauerregen von Oberstdorf das Russen-Festival ankündete.
Curdin Perl, Roman Furger und Remo Fischer überstanden die Qualifikation ebenso wenig wie der Tour-Leader Axel Teichmann (De) oder der Mitfavorit Lukas Bauer (Tsch). Wegen einer leichten Erkrankung trat Toni Livers nicht mehr zu dieser 3. Etappe an.
Wie alle anderen seiner Gegner sah Dario Cologna in Oberstdorf nicht nur weiss und grau, sondern in erster Linie blau. Dies lag an den russischen Athleten. In seinem Viertelfinal war Nikolai Morilow vor dem Bündner im Ziel. Im Halbfinal hatte Cologna drei russische Langläufer als Gegner. Cologna kam auf den 4. Platz, dank der ‚Lucky-Loser‘-Regelung der zeitschnellsten Verlierer aber trotzdem in den Final. Dort standen Northug und Cologna gar vier Russen gegenüber, die – angeführt von Krjukow – auch gleich die ersten vier Plätze belegten.
Im reizvollen Duell der beiden meistgenannten Anwärter auf den Gesamtsieg in der Tour de Ski kam Northug im letzten Aufstieg zu Fall, weil der Norweger mit Stock und Skispitze einhängte. Der hinter Northug laufende Cologna strauchelte, kam aber nicht zu Fall. Damit war dieser Sprint-Final vorzeitig entschieden. Die Russen hatten freie Bahn, den Sieger zu erküren, Cologna wurde um die beste Klassierung hinter dem Russen-Quartett von Northug nicht mehr bedrängt.
Kaum ein anderer Athlet zeigte sich nach dem strapaziösen Nachmittag dermassen locker und gut gelaunt wie Cologna. Nach drei von neun Wettkämpfen herrscht zwischen dem Bündner und Petter Northug gewissermassen Gleichstand. Die 4,8 Sekunden Rückstand sind eine vernachlässigbare Grösse. Weil die Langläufer nicht nur bei jedem Wetter draussen sind, sondern auch an Silvester und Neujahr, laufen sie heute Sonntag einen Skiathlon, je 10 km in klassischer und freier Technik mit Skiwechsel. Nicht nur wegen der Distanz, sondern auch wegen Bonussekunden bei Zwischenspurts könnte das Gesamtklassement der Tour de Ski bei Halbzeit stärkere Konturen erhalten.
Bei den Frauen gab es nichts Neues zu vermelden. Justyna Kowalczyk setzte ihren Siegeszug fort. Die Polin weist nun 22,2 Sekunden Vorsprung auf Marit Björgen (No) auf und mehr als eine Minute auf sämtliche anderen Gegnerinnen.