Vier Tage nach WM-Silber im Skiathlon strebt Dario Cologna in Falun über 15 km Skating die zweite Medaille an. Wird das Rennen nicht zu einer Materialschlacht, stehen Colognas Medaillenchancen gut.
An Olympischen Spielen war Dario Cologna in Einzelstartrennen zuletzt zweimal unschlagbar stark – erst 2010 in der freien Technik, vor einem Jahr in Sotschi in der klassischen. Bedeutend weniger gut lief es dem Münstertaler über 15 km an den letzten beiden Weltmeisterschaften. Sowohl in Oslo (25.) als auch im Val di Fiemme (8.) gehörte er zu den grossen Verlierern an der Materialfront. Nach dem 10-km-Rennen der Frauen, in welchem sich von den Favoritinnen einzig die siegreiche Charlotte Kalla in den Top 10 hatte klassieren können, nahmen in Falun die Befürchtungen zu, dass auch der Wettkampf der Männer von wechselnden Streckenbedingungen beeinflusst werden könnte.
Von den insgesamt sechs Langlauf-Entscheidungen wird nur das Rennen über 15 km mit Einzelstart ausgetragen. Taktische Spielereien oder Sprinter-Fähigkeiten auf der Zielgeraden wie zuletzt im Skiathlon treten in den Hintergrund. Stimmt das Material, gewinnt in der Regel der Stärkste im Starterfeld.
Weltmeister in Falun wird am Mittwoch (Start 13.30 Uhr) unter normalen Umständen, wer in den beiden Runden mit insgesamt 400 Höhenmetern ein konstant hohes Tempo am roten Bereich laufen kann, ohne zu überdrehen. So wie dies der norwegische Rekordweltmeister Petter Northug vor zwei Jahren eindrucksvoll demonstrierte. Der Titelverteidiger gehört wie Cologna zum engsten Kreis der Sieganwärter.
Auch Finn Haagen Krogh, Northugs Partner beim Gewinn der Goldmedaille am Sonntag im Teamsprint, muss nach seinem Sieg im Fünfzehner bei der WM-Generalprobe in Östersund (Sd) zu den Favoriten gezählt werden. Gute Chancen, in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können, werden auch den beiden schwedischen Lokalmatadoren Johan Olsson und Marcus Hellner attestiert. Der Gesamtweltcup-Leader Martin Johnsrud Sundby fehlt wie schon am vergangenen Samstag krankheitsbedingt.
Erstmals an diesen Weltmeisterschaften im Einsatz stehen wird Toni Livers. Der zweitbeste Schweizer Langdistanzläufer in diesem Winter reiste erst am vergangenen Sonntag nach Schweden. Seine Vorbereitung auf das Saison-Highlight verlief nach dem 13. Gesamtrang an der Tour de Ski suboptimal. Livers musste gegen Erkältungen ankämpfen, später machten ihm nach einem Sturz im Training Nackenprobleme zu schaffen.
Dritter Starter von Swiss-Ski ist Jonas Baumann. Dem 24-Jährigen bietet sich die zweite Chance, den in Falun angestrebten Top-20-Platz zu realisieren. Im Skiathlon war er in der zweiten Streckenhälfte auf Platz 30 zurückgefallen.