Dario Cologna gelingt der Auftakt in die Tour de Ski nach Mass. Der Bündner erreicht zum Auftakt beim Sprint in Lenzerheide die Finals und holt wichtige Bonussekunden.
Kurz vor dem Jahreswechsel hatte Dario Cologna die Teilnahme an den Halbfinals als Ziel ausgegeben, rund 24 Stunden später war anlässlich der 1. Etappe der Tour de Ski gar der erste Finalvorstoss in einem Sprint seit Mitte Februar 2013 Tatsache. Der 29-Jährige sicherte sich vor 12’000 Zuschauern als Sechster 42 Bonussekunden – deutlich mehr als von vielen erwartet. Die Tatsache, dass mit dem viertplatzierten Martin Johnsrud Sundby lediglich ein weiterer Anwärter auf den Gesamtsieg bis in die Runde der besten sechs vorzudringen vermochte, liess Cologna auch den Sturz zu Beginn der zweiten Runde im Final gut verkraften. In diesen war der Münstertaler auf Kosten von Petter Northug (7.) als einer von zwei Lucky Losern gestossen.
«Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Grundsätzlich ist es natürlich schon mein Anspruch, auch in den Sprints weit zu kommen», sagte Cologna. Er spüre, dass seine Form gut ist. In Euphorie verfiel der dreifache Tour-de-Ski-Sieger selbstredend jedoch nicht. Cologna erinnerte daran, dass er vor Jahresfrist die erste Etappe in Oberstdorf gar gewonnen hatte. Ein Durchmarsch sei es deshalb in der Folge auch nicht geworden. Für das Massenstartrennen vom Samstag (Start 15.00 Uhr) lautet die Devise des Schweizer Teamleaders, von Beginn weg an der Spitze präsent zu sein. Während den 30 km im klassischen Stil wird viermal um Bonussekunden für die besten zehn gesprintet.
Jovian Hediger, der vor Weihnachten in Toblach mit Rang 4 sein bestes Weltcup-Ergebnis erreichte hatte, beklagte wie schon vor einem halben Monat in Davos Pech. Der Amerikaner Simeon Hamilton, der Sieger beim letzten Skating-Sprint in Lenzerheide, fuhr ihm von hinten über die Ski und brachte den Romand ins Straucheln. Neben ihm schieden auch Roman Schaad, Jöri Kindschi und Roman Furger in den Viertelfinals aus.
Einmal mehr, wenn in der Schweiz ein Weltcuprennen ausgetragen wird, grüsste Federico Pellegrino derweil von der obersten Stufe des Podests. Der Italiener verwies Sergej Ustjugow (RUS) und Finn Haagen Krogh (NOR) im Final auf die weiteren Ränge und hat nun sechs Weltcupsiege auf seinem Konto. Deren vier errang er im Kanton Graubünden.
Van der Graaff Elfte
Bei den Frauen zeichnete Laurien van der Graaff erwartungsgemäss für das beste Schweizer Ergebnis verantwortlich. Die nach wie vor durch eine Erkältung geschwächte Sprint-Spezialistin stiess bis in die Halbfinals vor, war dort jedoch chancenlos. «Mein Körper hat nicht mehr zugelassen», konstatierte Van der Graaff nach Platz 11. Mit Nadine Fähndrich und Nathalie von Siebenthal stiessen zwei weitere Athletinnen von Swiss-Ski in die K.o.-Runde vor. Fähndrich, die alle drei Etappen in Lenzerheide bestreiten wird, überraschte in der Qualifikation als Dritte. Bei ihrem erst dritten Einsatz auf Weltcup-Stufe durfte sich die Luzernerin zum dritten Mal über eine Klassierung in den Punkterängen freuen. «In den K.o.-Duellen fehlt mir noch etwas die Erfahrung, vielleicht ist auch der Respekt vor den namhaften Gegnerinnen noch etwas zu gross», so Fähndrich.
Der Tagessieg ging an die Norwegerin Maiken Caspersen Falla. Die Olympiasiegerin im Sprint triumphierte in der Biathlon-Arena von Lantsch/Lenz vor der Schwedin Ida Ingemarsdotter und ihrer Landsfrau Ingvild Flugstad Östberg. Für die Tour-Favoritin Therese Johaug bedeuteten derweil die Viertelfinals Endstation. Die Norwegerin wird jedoch kaum auf viele Bonussekunden in den Sprints angewiesen sein, um die Konkurrenz in den kommenden Tagen deutlich zu distanzieren.