Das Restaurant «Balade» wollte im Klingental leistungsbeeinträchtigte Lehrlinge ausbilden. Das Integrationsprogramm der Gesellschaft für Arbeit und Wohnen ist nach fünf Jahren am Ende: Das «Balade» schliesst aufgrund fehlender Kundschaft.
Das Kleinbasler Herzstück Klingental verliert per Ende August eines seiner zentralsten Restaurants. Das «Balade» schliesst nach fünf Jahren seine Tore. Trotz unmittelbarer Nachbarschaft zur Kaserne und unweit des Claraplatz gelegen, konnten nicht genügend Gäste an die Adresse gelockt werden. Der Betrieb schliesst aus «wirtschaftlichen Gründen» informiert Geschäftsführer Martin Müller.
Den Beschluss fällte der Vorstand und die Geschäftsleitung der Gesellschaft für Arbeit und Wohnen (gaw) vergangene Woche. Das Restaurant wurde 2009 als Gastro-Ausbildungsbetrieb der gaw eröffnet. Hier sollten junge Lehrlinge mit Leistungsbeeinträchtigung ein einem geschütztem Rahmen an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Diese Ausbildungsstellen fallen nun weg, «das Angebot einer Lehre nahe am ersten Arbeitsmark kann leider nicht mehr gewährleistet werden», heisst es in einer Mitteilung von Seiten der gaw.
Auch «bring your own» half nicht
Die Betreiber des «Balade» hatten mit verschiedenen Mitteln versucht, den Betrieb am Leben zu halten. Mit der Werbeaktion «bring your own» sollten beispielsweise die Gäste dazu ermuntert werden, das Menü mit einem eigens mitgebrachten Wein abzurunden, ohne Zapfengeld notabene. Doch es half alles nichts, trotz den Bemühungen konnte der defizitäre Betrieb nicht aus den roten Zahlen geführt werden.
Die laufenden Ausbildungen werden innerhalb anderer Betriebe der gaw weitergeführt und auch die geschützten bestehenden Arbeitsplätze bleiben bestehen. Das Fachpersonal, das sich nicht im Ausbildungsprogramm der gaw integriert ist, wird von der Schliessung am meisten betroffen. Fünf Mitarbeiter werden entlassen. Bis Ende August wird das «Balade» den Betrieb in «gewohnter Qualität» aufrecht erhalten.
Nicht betroffen von der Schliessung ist das Hotel im Gebäude, sagt Geschäftsführer Müller. «Die beiden Unternehmen werden getrennt betrieben, wir sind beide nur eingemietet im Haus.»