Das grosse Glück der Frau Zuzulova

Veronika Velez Zuzulova musste 28 Jahre alt werden, um ihren ersten Weltcup-Sieg feiern zu können. Die Slowakin setzte sich im Nachtslalom von Semmering knapp durch. Und Wendy Holdener sorgte für ein Schweizer Hoffnungsfünkchen.

Seit elf Jahren fährt Veronika Velez-Zuzulova im Skizirkus mit, und die Slalomspezialistin aus Bratislava musste sich oft trösten. Sechs zweite Plätze und sieben dritte stehen in ihrem Palmarès. In niederösterreichischen Semmering hat sie nun denn Bann gebrochen – und obendrein ihrem Land den ersten Sieg im alpinen Weltcup beschert.

Unter dem Flutlicht am Zauberberg am Semmering feierten 15‘000 Skifans (unter anderem mit bengalischen Fackeln) einen grandiosen zweiten Lauf von Lokalmatadorin Kathrin Zettel. Doch Zuzulova behielt die Nerven, brachte 21 Hunderderstel Vorsprung ins Ziel und profitierte schliesslich davon, dass die slowenische Halbzeit-Leaderin und Weltcup-Führende Tina Maze auf Platz 3 zurückfiel.

Zuzulova: Im 146. Rennen

Zuzulova sank im Zielraum vor Freude zu Boden und jauchzte: Im 146. Weltcupeinsatz ist ihr endlich ein Sieg vergönnt gewesen. Und das in der ersten Saison nach der Eheschliessung im April mit ihrem französischen Teambetreuer Romain Velez.

Maze kann sich auch nicht beschweren: Sie realisierte bereits ihren elften Podestplatz in dieser Weltcup-Saison bei fünf Siegen und geht mit grossen Schritten auf den Gewinn des Gesamtweltcups zu.

Maria Höfl-Riesch als Gesamtzweite musste sich zum vierten Mal mit einem vierten Platz begnügen, hatte aber auch über eine Sekunde Rückstand auf das Podest. Das amerikanische Supertalent Mikaela Shiffrin, die Siegerin von Are, schied als Vierte des ersten Durchgangs aus.

Holdeners persönliche Bestmarke

Aus Schweizer Sicht sorgte einmal mehr in einem Frauen-Slalom Wendy Holdener für das Glanzlicht. Als Dreizehnte nach dem ersten Lauf machte sie im Final-Durchgang vier Positionen gut. Sie setzte als Neunte erneut eine persönliche Bestmarke im Weltcup. Nach Platz 10 in Are vor Weihnachten erreichte sie erstmals eine einstellige Klassierung auf höchster Stufe.

Michelle Gisin verblüffte zunächst bei ihrem Weltcup-Debüt. Im ersten Lauf stürmte sie mit Nummer 44 auf den 17. Rang vor. Im Final-Durchgang war sie ebenfalls gut unterwegs, doch im unteren Streckenteil stürzte sie. Punkte gab es bei der Weltcup-Feuertaufe keine. Ihre Schwester Dominique, alles andere als eine Slalom-Spezialistin, hatte den zweiten Lauf als 32. knapp verpasst.