Das gute alte Basler Stadtbuch wird zum Webportal – und gratis

Das Basler Stadtbuch füllt künftig keine Bücherwände mehr: Die Herausgeberin Christoph Merian Stiftung (CMS) hat die gedruckte Ausgabe abgeschafft. Dafür stellt sie das jährlich erscheinende Zeitgeschichte-Dokument gratis ins Internet.

Das Stadtbuch im grafischen Wandel.

(Bild: Screenshot Stadtbuch.ch)

Das Basler Stadtbuch füllt künftig keine Bücherwände mehr: Die Herausgeberin Christoph Merian Stiftung (CMS) hat die gedruckte Ausgabe abgeschafft. Dafür stellt sie das jährlich erscheinende Zeitgeschichte-Dokument gratis ins Internet.

Seit 1879 war das Stadtbuch, einst als «Basler Jahrbuch» lanciert, eine Fundgrube für aktuelle Geschichten, Porträts und Visionen. Weil aber die Verkäufe einbrachen – zuletzt wurden kaum mehr 500 Exemplare verkauft – ging die Christoph Merian Stiftung (CMS) über die Bücher. Nun geht das Stadtbuch ins Internet, vernetzt mit einem umfassenden multimedialen Archiv, das bis in die Anfänge der Chronik zurückreicht. 

Als «eigentliche Online-Plattform» bietet das Stadtbuch ab Anfang Mai Zugang zu Dossiers in Wort und Bild, Ton und Film, wie die CMS mitteilt. Auch die 41’000 Druckseiten der sämtlichen 136 bisherigen Jahrgänge sind digital zugänglich. Die seit 1882 geführte Basler Chronik beinhaltet ebenso Radio- und Zeitungsdateien.

Mehrwert ohne Papier



Die aktuelle Ausgabe gibt es nur noch online.

Die aktuelle Ausgabe gibt es nur noch online. (Bild: Screenshot Stadtbuch.ch)

Die CMS versteht die werbefreie Gratis-Dienstleistung als Service Public, koste sie das Online-Stadtbuch doch künftig kaum weniger als bisher die gedruckte Ausgabe, wie ein Sprecher sagt. Jährlich sind eigene Texte zu etwa zwölf Themen im Jahr vorgesehen, was allerdings weniger ist als bisher.

Die nun aufgeschaltete aktuelle Ausgabe enthält unter anderem ausführliche und reich verlinkte Beiträge zu den vergangenen Basler Wahlen, zum Kasernenhauptbau (inklusive Erklärbär!), zur Stadtentwicklung, zu 20 Jahren Fondation Beyeler und zum Präsidialdepartement.

Die CMS trägt das Stadtbuch seit 1973 – damals stand es vor dem Aus. Ihr Geschäftsbericht weist für 2017/2018 einen Betriebsbeitrag von 309’000 Franken für das Online-Stadtbuch aus. Dazu kommen 210’000 Franken als Investition für den Wechsel. Der Paradigmenwechsel soll der Publikation zu einem deutlich grösseren Publikum verhelfen.

Hier gehts zum Online-Stadtbuch.

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