Das IKRK zieht einen Teil seiner Mitarbeiter aus Tripolis ab

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat am Dienstag rund zehn seiner internationalen Mitarbeiter aus Libyen abgezogen. Als Grund wurde die «Verschlechterung der Situation vor Ort» genannt.

IKRK-Präsident Peter Maurer in Genf (Archiv) (Bild: sda)

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat am Dienstag rund zehn seiner internationalen Mitarbeiter aus Libyen abgezogen. Als Grund wurde die «Verschlechterung der Situation vor Ort» genannt.

Da der Flughafen von Tripolis seit Sonntag geschlossen ist, reisten die Delegierten auf dem Landweg nach Tunis. Von der tunesischen Hauptstadt aus werden sie die Koordination der Hilfe fortsetzen.

«Wir hoffen, dass es sich um eine temporäre Massnahme handelt», sagte Wolde Saugeron am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Der IKRK-Sprecher bestätigte damit eine Nachricht der Zeitung «Le Temps». In Libyen selbst würden auch weiterhin 130 einheimische Angestellte für das IKRK arbeiten, sagte Saugeron.

Anfang Juni hatte das IKRK seine Aktivitäten in Libyen bereits einmal vorübergehend eingestellt. Damals war ein Schweizer Mitarbeiter der Organisation in Sirte in seinem Auto aus nächster Nähe erschossen worden.

Internationale Hilfe

Die libysche Regierung hat in der Nacht auf Dienstag angekündigt, dass sie bei der Wiederherstellung der Sicherheit im Land internationale Hilfe in Anspruch nehmen wolle. Seit Sonntag ist der Flughafen von Tripolis von rivalisierenden Milizen umkämpft und daher geschlossen.

Durch die Bombardierung des Flughafens seien 90 Prozent der Flugzeuge zerstört worden, teilte die libysche Regierung mit. Um Evakuierungen zu erleichtern und tausenden in aller Welt festsitzenden Libyern die Heimreise zu ermöglichen, hat die Regierung einen Militärflugplatz geöffnet.

Der internationale Flughafen von Misrata, der am Montag infolge der Schliessung des Flughafens der Hauptstadt ebenfalls geschlossen worden war, wurde auch wieder geöffnet, wie die Behörden mitteilten. Durch die Schliessung der Flughäfen von Misrata und Tripolis waren weltweit tausende Libyer gestrandet, die nicht mehr in ihr Land zurück fliegen konnten.

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