Das neue Basler Fördermodell lässt die Basler Orchester aufatmen

Die Basler Regierung hat erstmals Beiträge auf Grundlage der neuen staatlichen Orchesterförderung vergeben: Fünf Klangkörper erhalten für die drei Jahre von 2017 bis 2019 insgesamt vier Millionen Franken.

Haben Grund sich zu freuen: Die Musiker des Kammerorchesters Basel bekommen erhalten den grössten Programmförderbeitrag.

(Bild: Kammerorchester Basel)

Die Basler Regierung hat erstmals Beiträge auf Grundlage der neuen staatlichen Orchesterförderung vergeben: Fünf Klangkörper erhalten für die drei Jahre von 2017 bis 2019 insgesamt vier Millionen Franken.

Das Aufatmen bei den Basler Orchestern, die darauf warteten, ob sie weiterhin mit längerfristiger Unterstützung aus Basel-Stadt rechnen können, dürfte gross sein. Keines der Orchester, die bis anhin mehrjährige Subventionsverträge hatten, muss nun nach der erstmaligen Umsetzung des neuen Orchesterfördermodells über die Klinge springen. Und auch das gefeierte, aber finanziell arg in Nöte geratene Barockorchester La Cetra kann sich jetzt über eine dreijährige Programmförderung freuen.

Die grösste Dreijahresförderung geht mit einem Gesamtbetrag von 1,56 Millionen Franken ans Kammerorchester Basel, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte. Nach ihren Angaben waren bei der Abteilung Kultur des Präsidialdepartements insgesamt acht Subventionsgesuche eingereicht worden.

Auswahl durch Fachjury

Eine Jury aus sieben unabhängigen Musikfachleuten beurteilte im Mai die Programmkonzepte der acht Bewerber. Beiträge für die drei kommenden Jahre erhalten auch die Sinfonietta Basel (1,08 Millionen Franken), das Barockorchester La Cetra (870’000 Franken) und das Ensemble Phoenix (450’000 Franken).

Die Camerata Variabile erhält zudem eine Impulsförderung von 75’000 Franken. Die übrigen Bewerber gehen leer aus. Subvention auf sicher hat gemäss dem neuen Fördermodell nur noch das Sinfonieorchester Basel. Dieses erhält für vier Spielzeiten bis zur Saison 2017/18 gesamthaft 30,4 Millionen Franken aus der Staatskasse.

Dem neuen Fördermodell, das zu mehr Wettbewerb unter den Orchestern sorgen soll, stimmte der Grosse Rat im vergangenen Dezember zu. Gleichzeitig äufnete er den Subventionstopf für die Jahre 2016 bis 2019 mit 5,6 Millionen Franken. Im Übergangsjahr 2016 werden die Beitrage noch nach den bisherigen Regelungen vergeben.

Auf Kritik gestossen war das neue Modell im Parlament unter anderem wegen der Fachjury, die nun für die Vergabe der Mittel aus dem neuen Fördertopf zuständig ist. Der Juryentscheid muss jeweils von der Regierung genehmigt werden. Bisher entschied dagegen der Grosse Rat, welche Orchester vom Kanton subventioniert werden.

Die Befürworter zeigten sich jedoch in der Debatte überzeugt, dass das neue Modell Bewegung und neue Schwerpunkte in die Basler Orchesterwelt bringen wird. Mit der neuen Förderung nehme der Stadtkanton eine Pionierrolle ein, zeigte sich Regierungspräsident Guy Morin überzeugt. Das Modell werde auch ausserhalb von Basel Schule machen.

Geld auch aus Baselland

Für drei Orchester, die nun in den Genuss einer Dreijahresförderung aus Basel-Stadt kommen, ist der Regierungsentscheid doppelt positiv: Er führt nämlich dazu, dass sie auch vom Kanton Baselland weiterhin mit Mitteln aus der Kulturvertragspauschale unterstützt werden, wie es bei kulturelles.bl auf Anfrage hiess.

So erhält die Basel Sinfonietta in den nächsten drei Jahren aus Liestal je 400’000 Franken jährlich. Dem Kammerorchester fliessen pro Jahr 265’000 Franken aus dem Baselbiet zu und dem Ensemble Phoenix 50’000 Franken. Bereits vorher klar waren im Landkanton die Subventionen an das Sinfonieorchester von jährlich 2 Millionen Franken.

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