Seit Jahren hoch ist das Vertrauen der Schweizer in helfende Berufe; seit Jahren tief ist das Vertrauen in Politiker. Mehr Vertrauen als auch schon geniessen Polizisten und Richter, während Werbefachleute und Versicherungsvertreter am meisten Vertrauen verloren haben.
So lassen sich die Ergebnisse des «Trust in Professions Report 2016» zusammenfassen, den das Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch vorgelegt hat. Während das obere und das untere Ende der Vertrauensskala seit Jahren stabil von den gleichen Berufen besetzt wird, haben sich im Mittelfeld die Vertrauensverhältnisse im vergangenen Jahr verschoben.
Mit einem durchschnittlichen Vertrauenswert von 83 Prozent haben Polizisten und mit 77 Prozent Richter markant an Vertrauen gewonnen. Beide Berufe können «von der insgesamt verbesserten Aufklärungsquote bei Straftaten profitieren», schreibt die GfK in ihrer Mitteilung.
Deutlich an Vertrauen eingebüsst haben Profisportler. Sie liegen zudem bei einem tiefen Vertrauenswert von 35 Prozent. Den Vertrauensverlust schreiben die Marktforscher dem Korruptionsskandal bei der FIFA, Dopingkontrollen bei der Schweizer Fussballnationalmannschaft und dem verlorenen EM-Qualifikationsspiel gegen England kurz vor der Befragung zu.
Weniger Vertrauen geniessen auch die Bauern, vor allem wegen der Konzentration in der Landwirtschaft, die zu intensiverer Tierhaltung führt. Zudem werde die Kürzung der staatlichen Agrarsubventionen kontrovers diskutiert, begründet die GfK. Mit einem Vertrauenswert von 79 Prozent liegen die Bauern jedoch nach wie vor im oberen Mittelfeld.
Deutlich tiefer mit 31 Prozent liegen die Journalisten, mit 26 Prozent die Werbefachleute und mit 24 Prozent Versicherungsvertreter. Diese Berufe haben zudem an Vertrauen verloren, die beiden letzten am stärksten.
Der Verein des Marktforschungsinstituts GfK, eine Non-Profit-Organisation zur Förderung der Marktforschung, erhebt empirische weltweit das Vertrauen in über 30 Berufe. Der «Trust in Professions Report 2016» basiert auf 30’000 Interviews in 27 Ländern.