Der Datenschutzbeauftragte des Kantons Bern stellt eine zunehmende Vernetzung von grossen Datenbanken fest. Was die Arbeit erleichtern solle, führe auch zu Fehlern – so etwa, dass in Sachen Religionszugehörigkeit von 200’000 Bernern illegalerweise Daten erfasst wurden.
Es geht laut einer Mitteilung des Datenschutzbeauftragten Markus Siegenthaler um die Datenbank GERES, in der die Einwohnerkontrolldaten aller Gemeinden des Kantons Bern zusammengeführt sind. Unter anderem wird in GERES die Religionszugehörigkeit der Bernerinnen und Berner erfasst.
Laut Siegenthaler dürfen die Gemeinden nur Mitglieder der staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften in der Datenbank eintragen. Es wurden aber ihm zufolge auch Leute erfasst, die angegeben hatten, nicht religiös zu sein oder aber nicht einer vom Staat anerkannten Religionsgemeinschaft angehören.
Das stellte Siegenthalers Team laut der Mitteilung, in der der Jahresbericht 2013 der kantonalen Datenschutzaufsichtsstelle zusammengefasst wird, bei einer Kontrolle von GERES fest.
Siegenthaler hat nun die Datenschutzaufsichtsstellen der Gemeinden aufgefordert, für Abhilfe zu sorgen. Personen ohne Zugehörigkeit zu einer der staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften sollen einen einheitlichen Code erhalten.
Weiterhin ein Thema für den bernischen Datenschutzbeauftragten war die Videoüberwachung. Und als ebenfalls problematisch bezeichnet der kantonale Datenschutzbeauftragte Computerprogramme, die Daten in einer sogenannten Cloud, also im Internet, speichern.