Jo-Wilfried Tsonga und Stan Wawrinka eröffnen am Freitag den Davis-Cup-Final zwischen Frankreich und der Schweiz in Lille. Im zweiten Einzel treffen Gaël Monfils und Roger Federer aufeinander.
Der Schweizer Captain Severin Lüthi hatte für die von der früheren Profi-Spielerin Nathalie Dechy vollzogene Auslosung in der prächtigen Chambre de Commerce von Lille erwartungsgemäss den am Rücken lädierten Federer nominiert, nachdem dieser am Donnerstagmorgen auf dem Indoor-Sandplatz eine knappe Stunde mit Wawrinka trainiert hatte. Über den Gesundheits- und Formzustand der Weltnummer 2 dürfte aber bis Spielbeginn weiter spekuliert werden.
Federer selber zeigte sich vorsichtig optimistisch. Wirklich Gewissheit, ob er bei 100 Prozent stehe, werde er erst am Freitag im Spiel haben. «Ich bin aber zufrieden, wie es gelaufen ist und freue mich, dass ich es versuchen kann.» Es werde gegen einen Monfils mit fast 27’000 Fans hinter sich (rund zehn Prozent kommen aus der Schweiz) aber so oder so schwierig. Im US-Open-Viertelfinal hatte ein Federer im Vollbesitz seiner Kräfte erst nach Abwehr von zwei Matchbällen gegen Monfils gewonnen.
Weniger Fragezeichen gibt es bei Stan Wawrinka. Er scheint seine brutale Niederlage im Masters-Halbfinal in London, als er gegen Federer vier Matchbälle nicht nützen konnte, gut verdaut zu haben. «Ich fühle mich sehr gut und weiss, dass meine Form stimmt», versichert der Waadtländer. Am Sonntag sei er noch am Boden zerstört gewesen, aber mit der Ankunft in Lille am Montag habe er eine neue Seite aufgeschlagen und wieder etwas Positives gehabt, auf das er sich freue. Gegen Tsonga ist Spannung fast schon garantiert. Bis jetzt ging jedes der fünf Spiele (3 Siege für den Franzosen) über die maximale Distanz.
Im Doppel nominierte Lüthi Marco Chiudinelli und Michael Lammer, bei Frankreich spielen am Samstag Julien Benneteau und Richard Gasquet. Allerdings kann die Aufstellung bis eine Stunde vor Spielbeginn geändert werden. Am Sonntag treffen zuerst die beiden Nummern 1 Tsonga und Federer aufeinander, in einem entscheidenden vierten Einzel käme es zum Duell zwischen Wawrinka und Monfils.
Die beiden Einzel am Freitag werden ab 14 Uhr gespielt, das Doppel am Samstag beginnt um 15.30 Uhr. Das Fussballstadion Pierre Mauroy in Lilles Nachbarstadt Villeneuve-d’Ascq wird an allen drei Tagen mit gut 27’000 Zuschauern ausverkauft sein.