Obwohl es genug Nahrung auf der Welt gebe, könnten nicht alle essen. Das betonte Papst Franziskus am Donnerstag bei der Welternährungskonferenz in Rom.
Gleichzeitig stünden die Verschwendung, die Vernichtung, der exzessive Konsum und der Gebrauch von Lebensmitteln zu anderen Zwecken allen vor Augen, sagte Franziskus weiter. Der Kampf gegen Hunger und Unterernährung sei durch die «Priorität des Marktes» und durch den «Primat des Profits» behindert.
Die Nahrungsmittel seien zu einem Handelsgut wie andere reduziert worden, sodass sie sogar Finanzspekulationen unterworfen seien, beklagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in seiner Rede.
Franziskus zitierte seinen Vorgänger Papst Johannes Paul II., der bei seiner Eröffnung der ersten Konferenz über Ernährung 1992 bei der Welternährungsorganisation (FAO) in Rom vor dem Risiko des «Paradoxes des Überflusses» gewarnt hatte.
Zweiter «Hunger-Gipfel» seit 1992
Die Konferenz, die gemeinsam von der FAO und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranstaltet wird, tagt bis Freitag in Rom. Sie beschäftigt sich auch mit Nahrungsmittelsicherheit.
Es ist der zweite derartige «Hunger-Gipfel» seit 1992. Bei dem Treffen wollen Staatschefs und andere ranghohe Politiker sowie Vertreter grosser internationaler Organisationen und der Zivilgesellschaft über Strategien im Kampf gegen Hunger und Mangelernährung beraten.
Nach FAO-Angaben leiden weltweit 842 Millionen Menschen unter chronischem Hunger. Jährlich sterben demnach sieben Millionen Kinder an Unterernährung. Zugleich sind 500 Millionen Menschen auf der Welt übergewichtig.