Demonstranten fordern in Jordanien Ende des Reformstaus

Bei den grössten Protesten seit Wochen in Jordanien haben Demonstranten am Freitag in mehreren Städten zu raschen Reformen aufgerufen. Nach Angaben von Korrespondenten versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt Amman im Anschluss an die Freitagsgebete mehr als 2000 Demonstranten.

Zu den Protesten in Amman hatten die Muslimbruderschaft und die Islamische Aktionsfront aufgerufen (Bild: sda)

Bei den grössten Protesten seit Wochen in Jordanien haben Demonstranten am Freitag in mehreren Städten zu raschen Reformen aufgerufen. Nach Angaben von Korrespondenten versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt Amman im Anschluss an die Freitagsgebete mehr als 2000 Demonstranten.

Sie appellierten an Ministerpräsidenten Aun Schaukat al-Chasauneh, seine Versprechen einzuhalten und bedeutende politische Reformen umzusetzen. Die Demonstranten forderten ein neues Wahlgesetz und die Bildung einer parlamentarischen Regierung.

Für die Aufstände in Syrien und im Jemen drückten sie ihre Unterstützung aus. Ausserdem forderten die Demonstranten, den 1994 unterzeichneten Friedensvertrag mit Israel aufzukündigen. Zu den Protesten aufgerufen hatten die Muslimbruderschaft und die Islamische Aktionsfront (IAF).

Auch in den Städten Tafile, Karak und Irbid wurde demonstriert. Die Proteste in Jordanien waren in den vergangenen Monaten weniger intensiv als in anderen arabischen Ländern.

Politische Reformen

Jordaniens König Abdullah II hatte Al-Chasauneh im vergangenen Monat zum Ministerpräsidenten ernannt. Der frühere Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag sollte die politischen Reformen vorantreiben. Ministerpräsident Maruf Bachit war nach nur achteinhalb Monaten Amtszeit zurückgetreten. Vorausgegangen waren monatelange Proteste gegen die Verschleppung von demokratischen Reformen.

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