Die Demonstranten in Thailand haben am Freitag die Eingänge zum Regierungssitz in Bangkok mit einer 1,4 Kilometer langen Fahne umwickelt und dann die Belagerung aufgegeben. Das Einhüllen in die thailändischen Farben solle symbolisch die Eroberung darstellen.
Die thailändische Fahne ist das Erkennungszeichen der Anti-Regierungs-Demonstranten, die seit fast drei Wochen in Bangkok für den Rücktritt von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra auf die Strasse gehen. Protestanführer Suthep Thaugsuban wies die Demonstranten an, zum nahe gelegenen Demokratie-Denkmal zu ziehen.
Shinawatra hatte am Donnerstag in einer Fernsehansprache angesichts der anhaltenden Krise im Land alle Teile der Gesellschaft zu einem nationalen Dialog eingeladen. Auf dem für Sonntag anberaumten Treffen könne «der beste Ausweg für Thailand» gefunden werden.
Auf der Suche nach diesem Ausweg ergriffen unterdessen sieben Wirtschaftsverbände die Initiative. Ein am Freitag gegründetes Wirtschaftsforum soll als neutrales Gremium Reformvorschläge ausarbeiten und diese sowohl den Demonstranten als auch der Übergangsregierung unterbreiten.
«Wir brauchen einen unparteiischen Player wie dieses Forum, um einen Ausweg zu finden», sagte Vichai Assarasakorn, stellvertretender Vorsitzender der Handelskammer. Traditionell hält sich die Privatwirtschaft in Thailand aus der Politik heraus.