Demonstration gegen Abbau bei der Bildung in Aarau

Rund 4000 Personen haben in Aarau gegen die von der Aargauer Regierung vorgeschlagenen Einsparungen bei der Volksschule demonstriert. Das Sparen auf dem Buckel der Kinder sei unverantwortlich, hiess es.

Lehrpersonen demonstrieren in Aarau gegen Bildungsabbau (Bild: sda)

Rund 4000 Personen haben in Aarau gegen die von der Aargauer Regierung vorgeschlagenen Einsparungen bei der Volksschule demonstriert. Das Sparen auf dem Buckel der Kinder sei unverantwortlich, hiess es.

Zur Kundgebung hatten der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) sowie Schulleitungen, Schulpflegen, Elternorganisationen und Parteien aufgerufen. Die Demonstration stand unter dem Motto: «Kein Abbau bei der Bildung».

Die seit Wochen geplante Kundgebung fand um das Gebäude des Grossen Rates statt. Das Parlament hielt entgegen dem Sitzungsplan jedoch keine Sitzung ab, weil es nicht genug verhandlungsreife Geschäfte gab. Dies sei den Organisatoren der Demonstration rechtzeitig mitgeteilt worden, hiess es beim Parlamentsdienst auf Anfrage.

Nach Schätzung von alv-Präsident Niklaus Stöckli waren an die 4000 Personen zur Kundgebung nach Aarau gereist. Viele kamen mit kleineren und grösseren Transparenten. Auf einem stand wörtlich «Nichd An Ter bildung schbahren». Auf einem anderen fällte Ferdinand Hodlers Holzfäller ein Schul-Verkehrsschild um.

Die Demonstration richtete sich gegen das Sparpaket, das einen einschneidenden Abbau beim Bildungsangebot vorsieht. Die Unterstützungsangebote für die Schwächeren und die Begabtenförderung müssten trotz Spardrucks erhalten bleiben, lautete eine Forderung.

Das Sparpaket der Regierung sieht unter anderem vor, die Mindestgrösse für eine Klasse der Primarschule von 12 auf 15 Schüler zu erhöhen. Die Berufs- und Werkjahre sollen gestrichen werden.

Die Regierung will zudem die Angebote «Deutsch als Zweitsprache» und Logopädie reduzieren. Die Zahl der Wahlfächer und Wochenstunden sollen verringert werden, etwa bei Angebot Italienisch.

Einschulungsklassen werden beibehalten

Der Regierungsrat liess einen umstrittenen Sparvorschlag jedoch fallen. Die zwei Jahre dauernden Einschulungsklassen an den Primarschulen bleiben erhalten. Die Kosten von 5,3 Millionen Franken sollen anderswo eingespart werden.

Das Parlament wird Anfang Juli über 35 Sparvorschläge entscheiden. Über 150 Massnahmen kann der Regierungsrat in eigener Kompetenz entscheiden. Zwischen 2015 und 2017 sollen pro Jahr bis zu 122 Millionen Franken eingespart werden.

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