Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in Peru haben rund 50’000 Menschen gegen die Kandidatur der bislang aussichtsreichsten Bewerberin Keiko Fujimori demonstriert. «Niemals wieder Fujimori», riefen die hauptsächlich jungen Demonstranten.
Sie versammelten sich am Dienstag im Zentrum der peruanischen Hauptstadt Lima. «Ich möchte, dass die Welt weiss, dass Peru über die Möglichkeit empört ist, dass die Tochter eines Korrupten Präsidentin werden könnte», sagte eine Demonstrantin. Auch in anderen Städten fanden Proteste gegen die am Sonntag antretende 40-jährige Tochter des Ex-Präsidenten Alberto Fujimori statt.
Ihr Vater hatte von 1990 bis 2000 in Peru geherrscht. Er verbüsst derzeit wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine 25-jährige Haftstrafe. Fast die Hälfte der Kandidaten zogen sich im Vorfeld des Urnengangs am Sonntag zurück oder wurde wegen einer seit Januar geltenden Wahlreform ausgeschlossen. Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, zeigte sich am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter erneut beunruhigt darüber.
Bereits am Freitag hatte Almagro nach einem Treffen mit einem ausgeschlossenen Kandidaten erklärt, es müssten Massnahmen getroffen werden, «damit das Recht auf politische Teilhabe wieder für alle» gilt. Nur so könne verhindert werden, dass es in Peru «halbdemokratische Wahlen» gebe.