Europa erlebt derzeit den grössten Ausbruch des von Mücken übertragenen Dengue-Fiebers seit den 1920er Jahren. Zentrum der Epidemie ist nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Vorbeugung und Kontrolle von Krankheiten die portugiesische Insel Madeira.
In dem beliebten Urlaubsziel wurden nach offiziellen Angaben bislang mehr als 1300 Infektionen registriert.
Das Dengue-Fieber wurde nach Angaben des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) auch bei 25 Personen in anderen Teilen Europas festgestellt, und zwar bei Rückkehrern aus Madeira in Portugal, Grossbritannien, Schweden und Frankreich.
Seit den Ausbruch Anfang Oktober registrierten die Behörden auf Madeira 1357 Fälle. 669 davon seien durch Laboruntersuchungen bestätigt worden, 688 Fälle gelten als wahrscheinlich. Todesfälle habe es noch nicht gegeben.
Das ECDC wertet den Ausbruch in Madeira als bedeutendes Ereignis für die öffentliche Gesundheit.
Keine Impfung erhältlich
Das Dengue-Fieber ist eine Viruserkrankung, die von bestimmten Mücken übertragen wird und vor allem in tropischen und subtropischen Ländern verbreitet ist. Die Symptome haben eine grosse Bandbreite – von grippeähnlichen Symptomen bis hin zu extrem starken Schmerzen und inneren Blutungen.
Rund fünf Prozent der Erkrankungen nehmen einen schweren und oft tödlichen Verlauf. Bislang gibt es gegen die Krankheit keine Impfung.
Ein lokales Auftreten des Dengue-Fiebers wurde in Europa zuletzt 2010 in Frankreich und Kroatien registriert. Der Ausbruch auf Madeira ist die anhaltendste Verbreitung seit den 1920er Jahren.
Das ECDC hat keine Reisebeschränkungen für Madeira empfohlen. Es rät aber dazu, sich gegen Mückenstiche zu schützen. Die das Fieber übertragenden Mücken sind tagaktiv, ein Schutz sei daher nicht nur in der Nacht erforderlich. Auf Flughäfen und in Häfen sollten die Mücken bekämpft werden.