Auch die 2. Etappe der Tour de Suisse am Sonntag findet rund um Cham statt. Das Team BMC von Rohan Dennis, dem Prologsieger und ersten Leader, hat erneut gute Chancen auf den Tagessieg.
Nach dem Aufgalopp über die sechs Kilometer geht es im zweiten Teilstück über 172,7 km so richtig los. Die 176 Fahrer haben einen hügeligen Rundkurs rund um den Start- und Zielort viermal zu bewältigen. Die topografische Schwierigkeit bildet der Anstieg nach Horben mit einer Höhendifferenz von rund 400 Metern.
Die Etappe ist zugeschnitten auf Klassiker-Spezialisten wie Weltmeister Peter Sagan, Olympiasieger Greg van Avermaet oder auch den Ostschweizer Michael Albasini. Für reine Sprintspezialisten dürfte das Profil zu anspruchsvoll sein. Die Anwärter auf den Sieg im Gesamtklassement müssen aufpassen, dass sie sich nicht von Ausreissern überraschen lassen und unerwartet Zeit verlieren.
Das Team BMC besitzt für jede Etappe einen ernsthaften Kandidaten auf den Tagessieg. Nachdem es den Prolog mit dem Doppelsieg von Dennis und Stefan Küng dominiert hat, könnte nun der Belgier van Avermaet zum Zug kommen. Allerdings stellt sich auch die Frage, mit welcher Vehemenz das amerikanisch-schweizerische Team das gelbe Leadertrikot von Dennis verteidigen will.
Der Auftakt jedenfalls ist der «einheimischen» Mannschaft gelungen. «Die Wurzeln des Teams liegen in der Schweiz. Für uns ist dieser Doppelsieg deshalb umso schöner», sagte Stefan Küng nach dem Prolog. Küng steigt mit einem Rückstand von acht Sekunden auf Dennis in die 2. Etappe.
Küng ist für den weiteren Verlauf der Schweizer Rundfahrt optimistisch: «Wir haben ein super starkes Team. Wir haben mit Damiano Caruso und Tejay van Garderen nicht nur Fahrer für das Gesamtklassement. Unser Ziel ist es auch, Etappen zu gewinnen. Mit Greg van Avermaet haben wir auch dafür seinen Mann.»
Ob Küng in der kommenden Woche selbst auf die Jagd nach seinem ersten Etappensieg an der Schweizer Rundfahrt gehen darf, ist offen. «Wenn sich eine Chance ergibt, dann werde ich diese packen», sagte der Thurgauer. Sollte sich keine Gelegenheit ergeben, dann bleibt Küng das abschliessende Zeitfahren in Schaffhausen. Auch in dieser Prüfung gegen die Uhr wird Küng zu den Anwärtern auf den Tagessieg zählen.
Und in drei Wochen steht Küng auf der provisorischen Startliste der Tour de France. Diese beginnt in Düsseldorf ebenfalls mit einem Prolog. Und anders als in Cham wird Rohan Dennis nicht dabei sein – ausser BMC verändert kurzfristig (und wie vor der Tour de Suisse) die Zusammenstellung des Teams.