Der französische Filmstar Gérard Depardieu hat schlechte Stimmung in Frankreich als einen Grund für seinen Umzug nach Belgien angegeben. «Frankreich ist traurig und ich glaube, die Franzosen haben davon die Nase voll», sagte er in einem Interview des belgischen TV-Senders Notélé, das am Samstag ausgestrahlt wurde.
Seinem Geburtsland mangele es an Energie, beklagte der Schauspieler. Als weitere Gründe für seinen Umzug ins belgische Néchin im vergangenen Jahr nannte Depardieu die Nähe zum Flughafen Roissy, seine Freunde in seiner neuen Heimat und das hohe Niveau der belgischen Metzgereien und Imbissstuben.
Dagegen sei es „überhaupt nicht wahr“, dass er Frankreich aus steuerlichen Gründen verlasen habe, betonte Depardieu. Die Steuerpolitik der Regierung von Präsident François Hollande sei aber durchaus „ein bisschen übertrieben“. Er habe den Eindruck, dass die Regierung sich mit ihrer Arbeit nicht auskenne.
Der 64-Jährige hatte zuletzt nicht nur mit seinem Umzug nach Belgien Schlagzeilen gemacht, sondern auch mit dem Umstand, dass er sich von Präsident Wladimir Putin persönlich die russische Staatsbürgerschaft verleihen liess.
Im TV-Interview trug er einen doppelköpfigen Adler, ein Symbol des russischen Staates, auf seiner Jacke. Dennoch beteuerte Depardieu: „Ich bin Franzose, ich liebe die Franzosen“.