Japans «Club der Hundertjährigen» wächst und wächst. Inzwischen sind mehr als 50’000 Bewohner des Landes über 100 Jahre alt – ein Anstieg innerhalb von drei Jahren um 10’000 Senioren.
Einer von ihnen, der 116 Jahre alte Jiroemon Kimura, hält gleich zwei Rekorde: Er ist nicht nur der älteste lebende Mensch, er ist auch der einzige verbliebene Mann, der im 19. Jahrhundert geboren wurde.
«Wir wollen jetzt untersuchen, warum es bei uns so viele besonders Alte gibt», sagte ein Sprecher der «Wohlfahrtsabteilung für Langlebige» in Kimuras Wohnort Kyotango in Westjapan am Dienstag. Ausser Kimura leben in dem Ort noch 94 andere Senioren im Alter von mehr als 100 Jahren.
Als Kimura am 19. April seinen 116. Geburtstag feierte, schickte Ministerpräsident Shinzo Abe eine Grussbotschaft. Kimuras Rezept für ein langes Leben: «massvoll essen ohne Vorlieben und Abneigungen».
Japans traditionell fettarme Küche gilt als einer der wichtigsten Gründe für die hohe Lebenserwartung. Die Stadtverwaltung seines Wohnortes will den Gründen genau nachgehen. «Es kann auch an unserer schönen Natur liegen, an unserem guten Wasser und natürlich an der Ernährung», sagte der Sprecher.
Zu der steigenden Lebenserwartung der Japaner tragen auch die Fortschritte der Altersmedizin sowie die Tatsache bei, dass die Japaner in einem der sichersten und reichsten Länder der Welt leben.
Geboren im Jahr 1897 hat Kimura die Regentschaften von vier Kaisern erlebt. Er arbeitete 45 Jahre lang für die japanische Post, 1965 ging er in Pension. Er hat sieben Kinder, von denen noch fünf am Leben sind. Hinzu kommen 14 Enkelkinder, 25 Urenkel und 14 Ururenkel.