Der Abend der WM-Revanchen

Elf Tage nach der WM in Moskau kommen die Leichtathletik-Fans bei Weltklasse Zürich in den Genuss einer «Mini-WM». Das Meeting ist exzellent besetzt.

Elf Tage nach der WM in Moskau kommen die Leichtathletik-Fans bei Weltklasse Zürich in den Genuss einer «Mini-WM». Das Meeting ist exzellent besetzt.

Weltklasse ist in Zürich Programm. Der Anspruch ist, jedes Jahr das bestbesetzte Leichtathletik-Meeting der Welt auf die Beine zu stellen. Und die Organisatoren haben einmal mehr vorzügliche Arbeit geleistet. In 16 der 18 Einzeldisziplinen im Hauptprogramm – die Kugelstoss-Wettkämpfe fanden bereits gestern im Hauptbahnhof statt – ist die Weltmeisterin oder der Weltmeister gemeldet. Die Ausnahmen bilden die russische Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa, welche die Saison bereits beendet hat und eine Baby-Pause einlegen wird, und der äthiopische 800-m-Läufer Mohammed Aman, der kurzfristig absagte. In neun Disziplinen treten im einmal mehr ausverkauften Letzigrund gar die ersten drei der WM an.

Der Star des Abends ist selbstredend Usain Bolt, das unbestrittene Aushängeschild der Leichtathletik. Der jamaikanische Superstar tritt in Zürich zum dritten Mal nach 2008 (9,83) und 2009 (9,81) über 100 m an. Das Rennen ist quasi die Wiederholung des WM-Finals, figurieren doch mit Christophe Lemaitre (Fr) und James Dasaolu (Gb) nur der Siebt- und Achtplatzierte von Moskau nicht auf der Meldeliste. Dafür startet der Amerikaner Walter Dix, der WM-Zweite von 2011.

Im Hauptprogramm sind auch sechs Schweizer in einer Einzeldisziplin vertreten. Das sind doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Für Stabhochspringerin Nicole Büchler gilt es, nach dem enttäuschenden WM-Abschneiden (15.) wieder ein positives Zeichen zu setzen. Die 29-jährige Bernerin sprang heuer mit 4,60 und 4,61 m schon zwei nationale Rekorde. Im gleichen Wettkampf ist auch Anna Katharina Schmid zu sehen, die sich nicht für Moskau hat qualifizieren können.

Auch Weitspringerin Irene Pusterla ist bislang in diesem Jahr mit 6,52 m nicht wie gewünscht auf Touren gekommen. Die 25-jährige Tessinerin besitzt deutlich mehr Potenzial und sollte dieses wieder einmal abrufen, um gerade auch im Hinblick auf die nächstjährigen Heim-EM Selbstvertrauen zu tanken. Zu ihrem Debüt im Hauptfeld von «Weltklasse» kommen WM-Teilnehmerin Mujinga Kambundji (200 m), die U23-EM-Bronzemedaillengewinnerin Selina Büchel (800 m) und der 8-Meter-Springer Yves Zellweger. Zum Abschluss des Abends versucht die Schweizer Frauen-Sprintstaffel, ihren an der WM aufgestellten nationalen Rekord (43,21) weiter zu senken.

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