Urteil gegen Arzt in Pakistan nach Bin-Laden-Tötung aufgehoben

Ein pakistanisches Gericht hat die 33-jährige Haftstrafe gegen einen Amtsarzt aufgehoben. Er soll angeblich an der CIA-Suche nach Al-Kaida-Chef Osama bin Laden beteiligten gewesen sein.

Die beiden Anwälte des angeklagten Amtsarztes in Peshawar (Bild: sda)

Ein pakistanisches Gericht hat die 33-jährige Haftstrafe gegen einen Amtsarzt aufgehoben. Er soll angeblich an der CIA-Suche nach Al-Kaida-Chef Osama bin Laden beteiligten gewesen sein.

Das Berufungsgericht in der Provinzhauptstadt Peshawar habe verfügt, dass der Prozess gegen Shakil Afridi neu verhandelt werden müsse, sagte ein Justizsprecher am Donnerstag.

Das Stammesgericht im Khyber-Distrikt, aus dem der Arzt stammt, habe seine Kompetenzen mit dem Urteil vom Mai vergangenen Jahres überschritten.

Afridi war wegen Hochverrats angeklagt, letztlich aber wegen Verbindungen zu der Extremistenorganisation Lashkar-e-Islam verurteilt worden. Dem Arzt wurde vorgeworfen, er habe dem US-Geheimdienst CIA mit einer vorgetäuschten Impfaktion beim Aufspüren der Bin-Laden-Familie in deren Versteck im nordpakistanischen Abbottabad geholfen.

US-Spezialkräfte hatten den Al-Kaida-Chef im Mai 2011 bei einer eigenmächtigen Operation in Abbottabad getötet, was das Verhältnis zwischen Islamabad und Washington schwer belastet hat. Die USA fordern die Freilassung des inhaftierten Arztes und halten symbolische 33 Millionen US-Dollar Hilfsgelder zurück.

Wann der neue Prozess gegen Afridi beginnen soll, blieb zunächst offen.

Nächster Artikel