Im westafrikanischen Gambia kann der seit 17 Jahren amtierende Staatschef Yahya Jammeh für weitere fünf Jahre regieren. Nach Angaben der Wahlkommission kam der 46 Jahre alte Ex-Offizier auf 72 Prozent der Stimmen.
Es ist der vierte Wahlsieg Jammehs, der sich 1994 an die Macht geputscht hatte. Jammehs Herausforderern Ousaino Darboe und Hamat Bah waren im Vorfeld der Wahl kaum Chancen eingeräumt worden. Darboe erhielt den amtlichen Angaben zufolge 17 Prozent der Stimmen, Bah elf Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag bei 83 Prozent. Von den 1,7 Millionen Einwohnern des vor allem bei westlichen Touristen beliebten Urlaubslandes hatten sich 800’000 für die Wahl registriert.
Herausforderer Darboe kündigte an, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen. Die Wahlergebnisse seien „falsch und betrügerisch“, der Wille des Volkes sei hintergangen worden.
Keine Wahlbeobachter im Lande
Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) hatte es abgelehnt, Wahlbeobachter in das Land zu entsenden. Da die Regierungspartei die elektronischen Medien kontrolliere und die Wähler eingeschüchtert habe, könnten die Wahlen nicht frei, fair und transparent sein, erklärte die ECOWAS.
Menschenrechtsorganisationen werfen Jammeh seit langem massive Verletzungen der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit vor. Ein Grossteil der Bevölkerung lebt in bitterer Armut.