Der US-Aluminiumkonzern Alcoa schreibt überraschend wieder Gewinne. Ausschlaggebend dafür seien eine höhere Produktivität und verbesserte Marktbedingungen, teilte das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mit.
Ein Rückgang der Verkaufspreise und höhere Produktionskosten hätten dadurch mehr als wettgemacht werden können. Für das erste Quartal wies Alcoa im fortgeführten Geschäft einen Gewinn von 94 Mio. Dollar aus.
Besonders die Flugzeugbauer würden das leichte Metall verstärkt nachfragen, erklärte Alcoa. Aber auch die Auto- und Zughersteller, die Maschinen- und Anlagenbauer oder die Baubranche brauchen demnach mehr Alu. Der Umsatz legte jetzt leicht auf rund 6 Mrd. Dollar zu und lag damit ebenfalls über den Erwartungen von 5,77 Mrd. Dollar.
Mit Verlust gerechnet
Analysten hatten mit einem Verlust gerechnet wie im vorangegangenen Quartal, als die Euro-Schuldenkrise, gefallene Alupreise und höhere Rohstoffkosten dem Unternehmen zusetzten.
Die Anleger waren von dem Comeback begeistert. Nachbörslich stieg Alcoa-Chef Klaus Kleinfeld präsentiert überraschend gute Zahlen des Aluminium-Konzerns. Die Börsianer schauen bei Alcoa besonders genau hin: Die Zahlen gelten wegen der breiten Verwendung von Aluminium als ein Gradmesser für die gesamte Wirtschaft.
„Die Wirtschaft stellt uns weiterhin vor Herausforderungen“, erklärte Kleinfeld am Firmensitz in New York. „Aber wir gehen sie besser gewappnet an als jemals zuvor.“ Er hatte mit Sparmassnahmen wie Werksschliessungen auf die Probleme in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres reagiert.
Positiver Ausblick
Alcoa verspürt nach eigenen Angaben auch jetzt noch eine Schwäche in Europa und einen anhaltenden Druck auf die Preise. Der Konzern kam insofern an den Gewinn des guten Vorjahreszeitraums von 308 Mio. Dollar nicht heran.
Der ehemalige Siemens-Chef Kleinfeld geht anhaltend davon aus, dass die Alunachfrage im Gesamtjahr um 7 Prozent zulegt und es sogar zu Lieferengpässen kommt. 2011 war der Aluminiumbedarf trotz der zwischenzeitlichen Delle um 10 Prozent gestiegen, 2010 sogar um 13 Prozent. Das war allerdings auch kein Wunder: Denn in der Rezession war die Nachfrage kräftig eingebrochen.