Der Ball liegt bei: Simone Niggli-Luder

Die Schweiz braucht einen neuen Fussball-Nationaltrainer. Die TagesWoche hilft bei der Suche. Der Aufruf aus unserer Leserinnenschaft war laut und vernehmlich: Warum haben wir dem Schweizerischen Fussballverband bislang nur Männer für den Posten des Nationaltrainers ans Herz gelegt (bei bereits zwei Vorschlägen)? Darum, und weil der SFV nach Ivica Osim unerklärlicherweise auch Alain Sutter einfach […]

Simone Niggli mit ihren drei Goldmedaillen von der WM 2013

Die Schweiz braucht einen neuen Fussball-Nationaltrainer. Die TagesWoche hilft bei der Suche.

Der Aufruf aus unserer Leserinnenschaft war laut und vernehmlich: Warum haben wir dem Schweizerischen Fussballverband bislang nur Männer für den Posten des Nationaltrainers ans Herz gelegt (bei bereits zwei Vorschlägen)?

Darum, und weil der SFV nach Ivica Osim unerklärlicherweise auch Alain Sutter einfach die kalte Schulter zeigt, sagen wir heute: Der Ball liegt bei: Simone Niggli-Luder.

23 Goldmedaillen an Weltmeisterschaften hat die 35-Jährige bis zu ihrem Rücktritt gesammelt. Der 118-jährige Fussballverband bislang keine. Okay, eine kleine, mit der U17. Aber die zählt nicht richtig. Darum braucht es endlich jemanden an der Seitenlinie, der weiss, wie es ist, wenn es heisst: «Gold! Gold für die Schweiz!»

Ausserdem wird die Mannschaft von Niggli-Luders Orientierungssinn spätestens 2020 profitieren, wenn Uefa-Präsident Michel Platini die Europameisterschaft als Schnitzeljagd quer durch den Kontinent aufzieht. Wer da rechtzeitig im richtigen Stadion ist, hat schon einmal einen zünftigen Wettbewerbsvorteil.

Zum Anforderungsprofil des SFV, wonach die neue Frau folgendes erfüllen soll:

… international erfahren sein, Akzeptanz und Ausstrahlung besitzen -> International? Titelgewinne in elf verschiedenen Ländern = check! Akzeptanz/Ausstrahlung? Dreimal Schweizer Sportlerin des Jahres = check!
… den Weg weiter führen mit den jungen Spielern -> Mit Wegen kennt sie sich aus. Und mit Jungen kann sie auch, wie folgendes Funkbild vom vergangenen Super Zehnkampf beweist.




(Bild: Keystone/Ennio Leanza)


… den Schweizer Fussball aus eigener Anschauung kennen -> Wird bei ihren Auftritten im Sportpanorama schon den einen oder anderen Matchbericht mitbekommen haben.
… und ins Gehaltsgefüge des SFV passen -> Das dürfte kein Problem sein. Und wir hoffen doch schwer, dass der SFV ein Arbeitgeber ist, der Männern und Frauen für dieselbe Arbeit denselben Lohn bezahlt.

Ferner: Für den SFV-Sponsor Credit Suisse eine gute Falle machen -> Hat jahrelang Werbung für Postfinance gemacht. Die bankentechnische Neu-Orientierung wird ihr keine Probleme bereiten.

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