Hans-Dieter Dreher im Sattel von Cool and Easy gewinnt den mit 200’000 Euro dotierten Grand Prix des CSIO St. Gallen.
Der Deutsche Dreher liess sich mit 44 Jahren erstmals als Sieger eines CSIO-Grand-Prix feiern. Der Routinier triumphierte mit seinem 12-jährigen Schimmelwallach ganz knapp vor der Amerikanerin Lucy Davis mit Barron und Janika Sprunger auf Bonne Chance. Der Rückstand der drittklassierten Schweizerin betrug bloss 32 Hundertstel, was weniger als einem Galoppsprung entspricht.
Janika Sprunger hatte wie Dreher die Visitenkarte für eine Olympiaselektion abgegeben. Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz zeichnet sich ein harter Kampf um das Ticket nach Rio de Janeiro ab.
Mit Romain Duguet und Paul Estermann schafften auch die Sieger der Jahre 2015 und 2014 die Qualifikation für die Finalrunde. Duguet ritt mit Quorida de Treho volles Risiko und wurde nach einem Abwurf Achter. Estermann peilte im Sattel von Lord Pepsi den Sieg nicht mit aller Konsequenz an und wurde nach einem Nullfehlerritt Fünfter. Estermann wollte sich mit einer weiteren Blankorunde für die Olympischen Spiele aufdrängen.
Insgesamt zehn Paare hatten die Finalrunde dank Nullfehlerritten erreicht. Steve Guerdat auf Corbinian sowie Martin Fuchs im Sattel von Clooney hatten die Endausmarchung nach je einem Versehen verpasst. Insgesamt hinterliess das aktuell für Olympia vorgesehene Schweizer Quintett aber einen starken Eindruck.
Das Fazit aus Schweizer Sicht des CSIO St. Gallen, der unter dem Motto «Auf dem Sprung nach Rio» stand, ist eindeutig. Das Quintett mit dem Olympiasieger Guerdat sowie dem EM-Bronze-Team mit Duguet, Janika Sprunger, Fuchs und Estermann hat sich von den nationalen Konkurrenten weiter abgesetzt. Alles deutet darauf hin, dass der Equipenchef Andy Kistler am 18. Juli vor der schwierigen Aufgabe steht, einen Ersatzreiter zu bestimmen.