Basel möchte heute auch das dritte Auswärtsspiel in der CL-Kampagne ungeschlagen überstehen. Nach zwei Remis in Manchester und Lissabon will man einen Sieg bei Otelul Galati (Rum).
Die Geste des FCB-Flugpartners war am Montag nett inszeniert. Die Besatzung beschallte Heiko Vogel und den Rest der Passagiere via Bordmikrofon mit einem kräftigen „Happy Birthday“. Basels Coach feierte am Tag vor seinem vermutlich wichtigsten Spiel seit dem Aufstieg zum allein verantwortlichen Trainer den 36. Geburtstag.
Mit einer Torte versüsste ihm das Kabinenpersonal die Ankunft in Bukarest. Es wäre ganz in seinem Sinn, würde der Rückflug in ähnlich entspannter Atmosphäre verlaufen. In Rumänien kann sich Vogel mit seiner Equipe für den ersten „Final“ seiner Karriere als FCB-Chef-Coach qualifizieren: Gewinnt der Schweizer Meister gegen Galati, steht am 7. Dezember gegen Manchester United das entscheidende Spiel der Gruppenphase um einen Platz in den Achtelfinals im Programm.
Seit über einem Monat hat Vogel mit seiner Mannschaft auf keiner Bühne mehr verloren. In den vergangenen sechs Meisterschaftsrunden gewannen die Bebbi 18 Punkte. Der Deutsche blickt dem Duell mit dem rumänischen Titelhalter deshalb mit der Gelassenheit eines Winner-Typen entgegen: „Die Erwartungshaltung belastet mich nicht. Ich bin für diesen Druck ja nicht verantwortlich. Den habe ja nicht ich geschaffen.“
Er betrachtet die Aufgabe in erster Linie als „tolle Chance und weiteren Schritt dahin, im letzten Spiel eine Überraschung erreichen zu können“. Einfach stellt sich Vogel das Gastspiel beim punktelosen Letzten der Gruppe C aber selbstredend nicht vor. Den Hinweis, Galati sei in keiner Runde klar dominiert worden, platzierte er relativ dezidiert. Und: „Der rumänische Fussball wird oft unterschätzt. Das wird uns nun aber nicht passieren.“
Otelul Galati hat sich vom Fehlstart zur Saison einigermassen erholt. Die taktisch ordentliche Auswahl, die im Bedarfsfall eher früher als später auf die rustikale Methode zu setzen pflegt, ist in der „Liga 1“ nach fünf Siegen in Folge auf Position 5 vorgestossen – auf Augenhöhe mit dem FCZ-Kontrahenten Vaslui. Dem Torverhältnis von 13:12 nach 14 Runden ist zu entnehmen, welche Elemente des Teams die Ansprüche bislang erfüllt haben.
Freis wundersamer Traum
Die Basler haben in den letzten Wochen an Selbstbewusstsein zugelegt. Das dokumentierte zuletzt allein das hoch einzuschätzende 1:1-Remis in Lissabon. Im eigenen Championat ist der FCB für kaum einen Konkurrenten greifbar. Und international war er von Manchester United (3:3) Ende September selbst im Old Trafford kaum zu stoppen.
„Wir können durchaus auch ein bisschen rechnen und dürfen träumen.“ Alex Frei, mit sechs Treffern in neun Champions-League-Spielen auch im wichtigsten Klub-Fussball-Wettbewerb ein zentraler Faktor, hält den Coup für möglich: „Wenn wir gegen Galati gewinnen, muss unser Ziel natürlich sein, in der Champions League zu überwintern. Und das wäre für mich eigentlich ein mittleres Wunder.“