Der frühere israelische Ministerpräsident Izchak Schamir ist nach längerer Krankheit im Alter von 96 Jahren in Tel Aviv gestorben. Regierungschef Benjamin Netanjahu würdigte ihn am Samstag als einen der Gründerväter Israels.
„Schamir war ein Vorbild an Loyalität gegenüber dem Land Israel und den ewigen Werten des jüdischen Volkes“, hiess es in einer Erklärung Netanjahus. „Jizchak Schamir war ein mutiger Krieger vor und nach der Gründung des Staates Israel“, sagte Präsident Schimon Peres.
Der 1915 im heutigen Weissrussland geborene Schamir kam 1935 ins damalige Palästina. Er war zweimal israelischer Regierungschef, nämlich von 1983 bis 1984 und erneut von 1986 bis 1992. Ausserdem hatte er auch andere Regierungsposten wie das Aussenministerium inne.
In seine Amtszeit fiel unter anderem die erste Intifada, jener palästinensische Aufstand im Westjordanland sowie im Gazastreifen, der ein Ende der israelischen Besatzung forderte, sowie der Golfkrieg Anfang der 90er Jahre, als der Irak 39 Scud-Raketen auf Israel abfeuerte.
Schamirs Rückzug aus der Politik erfolgte 1993. Damals legte er den Vorsitz der konservativen Likud-Partei nieder.
Schamir war zeitlebens von einem tiefen Misstrauen gegenüber der arabischen Seite geprägt. Noch 1997 sagte er in einem Zeitungsinterview: „Die Araber werden immer davon träumen, uns zu zerstören. Ich glaube nicht daran, dass sie uns als Teil dieser Region anerkennen werden.“