Der Grosse Rat pocht auf einheitliche grenzüberschreitende ÖV-Tarife

Der Grosse Rat pocht auf einheitliche grenzüberschreitende ÖV-Tarife: Er überwies am Mittwoch eine SP-Motion mit dieser Forderung mit einem deutlichen Mehr von 67 gegen 11 Stimmen. Heute gelten das U-Abo und das GA nur teilweise und je nach Fahrtrichtung sind die Preise unterschiedlich.

Der Grosse Rat will einheitliche ÖV-Tarife auch im grenzüberschreitenden Verkehr.

Der Grosse Rat pocht auf einheitliche grenzüberschreitende ÖV-Tarife: Er überwies am Mittwoch eine SP-Motion mit dieser Forderung mit einem deutlichen Mehr von 67 gegen 11 Stimmen. Heute gelten das U-Abo und das GA nur teilweise und je nach Fahrtrichtung sind die Preise unterschiedlich.

Basel ist stolz auf die bereits vorhandenen und geplanten grenzüberschreitenden Tramlinien. So praktisch eine ÖV-Fahrt ins benachbarte Ausland aber an und für sich ist, die Fahrpreise sind es nicht. Die unterschiedlichen Tarife sorgen für Verwirrung und Unmut bei den Fahrgästen. Für SP-Grossrat Jörg Vitelli brachte die Ankündigung, das GA auf der Tramlinie 8 grenzüberschreitend abzuerkennen, das Fass zum Überlaufen.

In seiner Motion fordert er unter anderem die Anerkennung des U-Abos auf allen Tram- und Buslinien, die über die Landesgrenze fahren. Zudem sollen nationale Tickets, die im Gebiet des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) gültig sind, überall dort anerkannt werden, wo das U-Abo anerkannt ist. Das gilt insbesondere für die Tramlinie 8, die mit dem U-Abo grenzüberschreitend befahren werden kann, nicht aber mit den nationalen TNW-Tickets und bald auch nicht mehr mit dem GA.

Regierung sperrt sich

Die Regierung wehrte sich gegen die Entgegennahme der breit unterstützten SP-Motion. Laut Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels würde sie simple Lösungen zwar begrüssen, doch halte sie eine verbindliche Motion für nicht zielführend. Für die Tarife sei nämlich nicht die Kantonsregierung, sondern der Tarifverbund Nordwestschweiz zuständig, und mitziehen müssten ja auch die Partner ennet der Grenze. Am Ende würden vielleicht Basler voll bezahlen und Auswärtige profitierten, warnte Wessels.

Nicht so recht mitziehen mochte im Rat die SVP, da die Regierung ihre Möglichkeiten ja ohnehin bereits erfolglos ausgelotet habe. Auch aus der LDP wurde ein weniger verbindlicher Anzug angeregt. Motionär Vitelli bestand jedoch auf einer verbindlichen Fassung. Er argumentierte auch mit Millionen-Beiträgen von Kanton und Bund an die ÖV-Linien ins Ausland. Alle Billettautomaten ennet der Grenze bezahle zudem Basel-Stadt. Aufgrund dieser Tatsachen sei das bisherige Tarifregime unverständlich.

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