Der italienische Schriftsteller Umberto Eco ist tot. Wie italienische Medien unter Berufung auf die Familie berichteten, starb Eco am Freitagabend im Alter von 84 Jahren. Die Familie erklärte, Eco sei gegen 22.30 Uhr gestorben.
Umberto Eco war vor allem als Autor bekannt. Seinen grössten Erfolg feierte er mit «Il nome della rosa» (1980): Der Kriminalroman zog Millionen Leser in seinen Bann. Geschickt verwob Eco darin die politischen, sozialen und religiösen Konflikte des Mittelalters mit Anspielungen auf das Italien der 1970er-Jahre. 1986 wurde «Der Name der Rose» mit Sean Connery verfilmt und so noch einmal einem breiteren Publikum bekannt.
Nach «Der Name der Rose» feiert er mit weiteren Romanen internationale Erfolge: «Das Foucaultsche Pendel» (1988), «Die Insel des vorigen Tages» (1994) und «Baudolino» (2000) waren internationale Bestseller. 2011 erschien die deutsche Ausgabe seines Romans «Der Friedhof in Prag», sein letzter Roman, «Nullnummer», wurde 2015 veröffentlicht. Elegant spielt Eco darin auf den Aufstieg Berlusconis an, die Krise der italienischen Medien und die Verschwörungstheorien, die den Tod des Diktators Benito Mussolini umranken. Für die «NZZ» ist dieser letzte Roman «vielleicht ein literarisch-politisches Testament des über achtzigjährigen Autors, auf jeden Fall einen Abgesang auf das Italien seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute.» Dass Umberto Eco auch im hohen Alter noch ein unterhaltsamer Intellektueller war, zeigt dieses Interview mit der «Zeit» aus dem vergangenen Jahr.
Umberto Eco machte sich nicht nur als Schriftsteller, auch als Philosoph und Sprachwissenschaftler einen Namen. Weltweit haben ihm 39 Universitäten die Ehrendoktorwürden verliehen. Er wurde am 5. Januar 1932 als Sohn eines Buchhalters im norditalienischen Alessandria geboren. Eco starb an den Folgen einer Krebserkrankung.