Das vor vier Jahren geraubte Cézanne-Ölgemälde „Der Knabe mit der roten Weste“ ist zurück in der Schweiz. Das 100-Millionen-Bild ist am Dienstag von Serbien nach Zürich geliefert worden. Wo es jetzt aufbewahrt wird, wollen die Behörden nicht publik machen.
Eine Sprecherin der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft bestätigte eine entsprechende Meldung von Blick Online vom Dienstag. Am Mittwoch soll darüber informiert werden, wann das Bild anlässlich einer Medienkonferenz der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Die Polizei hatte das Gemälde des französischen Malers Paul Cézannes (1839-1906) vor gut zwei Wochen in Belgrad aufgespürt und drei mutmassliche Täter festgenommen. Bei der Verhaftungsaktion waren auch Zürcher Polizisten und ein Staatsanwalt dabei.
Überfall dauerte nur drei Minuten
Das 80 mal 64 Zentimeter grosse Bild entstand in den Jahren 1888 bis 1890 und war zusammen mit drei weiteren Kunstwerken aus der Zürcher Sammlung E.G. Bührle gestohlen worden. Der Wert der vier Gemälde wurde auf rund 180 Millionen Franken beziffert, das Cézanne-Gemälde war mit rund 100 Millionen Franken das Wertvollste.
Der spektakuläre Raubüberfall vom 10. Februar 2008 wurde auch als Zürcher Jahrhundertkunstraub bezeichnet: Drei maskierte und bewaffnete Männer hatten am Sonntagnachmittag das Privatmuseum überfallen. Der Überfall dauerte gerade einmal drei Minuten.
Zwei der vier Bilder waren rund eine Woche später in einem Fahrzeug auf einem nahe gelegenen Parkplatz der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich gefunden worden. Die beiden Bilder von Claude Monet „Mohnfeld bei Vétheuil“ und Vincent van Gogh „Blühende Kastanienzweige“ hatten einen Wert von rund 70 Millionen Franken.
Die beiden Gemälde von Paul Cézanne und Edgar Degas blieben aber spurlos verschwunden. Nach der Rückkehr des „Knaben mit der roten Weste“ nach Zürich fehlt jetzt nur noch „Ludovic Lepic und seine Töchter“ von Edgar Degas, das 10 Millionen Franken wert ist.