Die Bärenbrüder M12 und M13 im tirolerisch-bündnerischen Grenzgebiet sind ins Visier des Tiroler Bärenbeauftragten geraten. Auf die Jungbären darf mit Gummischrot und Knallkörpern geschossen werden, um sie von Menschen fernzuhalten.
Schiessen auf die 120 Kilogramm schweren Wildtiere dürfen nur Fachleute des Tiroler Bärenmanagements. Jungbär M13 war schon nach seiner Einwanderung nach Graubünden im Unterengadin mindestens zwei Mal mit Vergrämungsaktionen verscheucht worden. Sein Verhalten wird von Fachleuten als „auffällig“ eingestuft, weil das Tier wenig Scheu vor Menschen zeigt.
Brüder gemeinsam unterwegs
M12 und M13 stammen vom gleichen Wurf aus dem Ansiedlungsprojekt „Life Ursus“ im italienischen Trentino. Sie waren am Dienstag gemeinsam im Grenzgebiet Tirol/Graubünden unterwegs. „Die Bären haben sich bei der Begegnung laut Augenzeugenberichten unauffällig verhalten“, sagte Martin Janovsky, Bärenbeauftragter des Landes Tirol, der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Ob die Bärenbrüder für längere Zeit gemeinsam durch die Wälder streifen, sei nicht absehbar, sagte Janovsky weiter. In der Nacht auf Dienstag seien keine Schäden entdeckt worden. Im Unterengadin wie im Tirol hatten Bären zuvor Bienenstöcke geplündert.
Tote Bären werden präpariert
M14, ein Bruder von M12 und M13, hat seine Wanderschaft nicht überlebt. Der Jungbär war in der Nacht auf Sonntag auf der Brenner Staatsstrasse in Südtirol von einem Auto angefahren und getötet worden. Er soll präpariert und in einem Südtiroler Museum ausgestellt werden.
Als Präparat endete auch der Bär JJ3, der in Graubünden im April 2008 von der Wildhut in der Region Thusis geschossen wurde. Der Einwanderer hatte in Siedlungen nach Futter gesucht und war zum Risiko für Menschen geworden. Ausgestellt ist das Präparat im Bündner Naturmuseum in Chur.