Die Winterthurer Zeitung «Der Landbote» gehört seit kurzem zu 100 Prozent dem Zürcher Medienkonzern Tamedia. Der Einzelaktionär, der zuerst seine 9,5 Prozent an der Ziegler Druck- und Verlags-AG nicht verkaufen wollte, hat dies nun doch getan.
Tamedia hatte letzten Sommer bekanntgegeben, die Mehrheit der Ziegler Druck- und Verlags-AG zu kaufen, welche den «Landboten» herausgibt. Bis Anfang 2014 hatte der Konzern 90,5 Prozent der Aktien übernommen. Seit Kurzem besitzt er nun diesen ganz, wie Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer am Samstag eine Meldung des «Landboten» bestätigte.
«Der Einzelaktionär hatte das Recht, seine Anteile zu gleichen Konditionen zu verkaufen wie die anderen, und er hat davon Gebrauch gemacht», sagte Zimmer gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Für den Verlag sei dies nicht zwingend gewesen. «Wir haben nicht auf einen Verkauf gedrängt.»
Der Einzelaktionär ist Nachfahre und Erbe der Gründerfamilie. Nach der Ankündigung der Übernahme der Ziegler Druck- und Verlags-AG hatten alle anderen Erben ihre Anteile an Tamedia verkauft.
Der Einzelaktionär wollte das demokratische Traditionsblatt nicht in den Fängen eines Mediengiganten sehen. Weshalb er nun doch verkaufte, war am Samstag nicht zu erfahren. Der Mann war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.