Der neue Sondergesandte der UNO für Syrien, Staffan de Mistura, ist am Donnerstag mit Staatschef Baschar al-Assad zusammengekommen. Nach dem Treffen rief er zum Kampf gegen radikale Islamisten auf und forderte zugleich eine Fortsetzung des politischen Prozesses in Syrien.
«Terroristische Gruppen müssen bekämpft werden, das ist klar», sagte der neue Sondergesandte der UNO für Syrien, Staffan de Mistura bei seinem Treffen mit Staatschef Baschar al-Assad in der Hauptstadt Damaskus. Dazu seien «Sicherheitsmassnahmen» ebenso nötig wie ein «beschleunigter, zielführender und integrativer politischer Prozess». Beides sei «kein Widerspruch», sagte de Mistura.
Der italienisch-schwedische Diplomat war am Dienstag in Damaskus eingetroffen. Auf dem Programm seines dreitägigen Aufenthalts standen Treffen sowohl mit Vertretern der Regierung als auch der inländischen Opposition.
In Syrien herrscht seit Jahren ein Bürgerkrieg zwischen den Regierungstruppen und oppositionellen Rebellen. Zudem werden Teile des Landes inzwischen ebenso wie grosse Gebiete im nördlichen Irak von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beherrscht. Im Kampf gegen den IS schliesst der Westen eine Zusammenarbeit mit Assad allerdings aus.
Nach Angaben der Vereinten Nationen will de Mistura nach dem Besuch in Damaskus auch in andere Gegenden der Region reisen, die von dem Konflikt betroffen sind. Details zu der Reise blieben unveröffentlicht. Es wurde aber damit gerechnet, dass de Mistura auch nach Russland reist, einem der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung.
Vorgänger frustriert zurückgetreten
De Mistura hatte im Juli die Nachfolge des Sondergesandten Lakhdar Brahimi angetreten, der im Mai nach knapp zwei Jahren und zwei erfolglosen Runden von Friedensgesprächen frustriert zurückgetreten war. Anders als Brahimi tritt de Mistura nur für die UNO und nicht auch für die Arabische Liga auf.
Ausgangspunkt des Bürgerkrieges in Syrien waren im März 2011 zunächst friedliche Proteste gegen Assad, die in einen blutigen Konflikt mündeten. Seitdem wurden Schätzungen zufolge mehr als 190’000 Menschen getötet.