Der ZSC-Saurier Mathias Seger verlängert seinen Vertrag mit den Lions ein letztes Mal und wird im Frühling 2018 definitiv von der NLA-Bühne abtreten.
Nicht wenige Experten haben die 39-jährige Zürcher Kultfigur (einmal mehr) zu früh abgeschrieben und das Ende einer beispiellosen Karriere für beschlossene Sache gehalten. Der zähe Verteidiger mit dem Rekordfundus von 1118 NLA-Partien widerlegte die Prognosen und einigte sich mit den Verantwortlichen der Stadtzürcher wenige Tage vor dem Start zur Playoffserie gegen Lugano auf einen neuen Vertrag.
Sein spielerischer Einfluss ist unter dem schwedischen Taktgeber Hans Wallson spürbar gesunken, aber im Garderobentrakt punktet der bekennende Teamplayer nach wie vor auffällig oft. Segers hohe Sozialkompetenz in der Kabine hält das ZSC-Management mit Blick auf das grosse Bild für wichtiger als die inzwischen eher tiefe Produktivität auf dem Eis.
Keine Klauseln
Anders als der Titelhalter Bern im Fall von Martin Plüss (40) offerierte die Chefetage des Qualifikationszweiten ihrem Teamsenior ein Angebot, das der Captain als «fair und sehr gut» einstufte. Allzu viele Verhandlungsrunden seien im Übrigen nicht nötig gewesen, um zu einem vernünftigen Konsens zu gelangen, betont der 39-Jährige auf Anfrage.
Er habe sich Zeit gelassen, so der 16-fache WM-Teilnehmer gegenüber der Nachrichtenagentur sda: «Ich wollte primär herausfinden, welche Rolle für mich noch infrage kommt und ob ich meinem persönlichen Leistungsanspruch weiterhin gerecht werden kann.» Im internen Ranking der Defensiv-Spezialisten ist Seger auf Position 6 oder 7 abgerutscht. «Damit kann ich problemlos leben, ich bin lange genug vorneweg geschwommen.»
Klauseln oder spezielle Auflagen sind in der einjährigen Vereinbarung gemäss Seger keine enthalten: «Für mich geht es als Spieler normal weiter. Das ist cool, weil ich enorm gern weiterhin ein Teil dieser Mannschaft bin. Ich freue mich extrem.»
Der Equipe bleibt so eine aussergewöhnliche Persönlichkeit erhalten, die in europäischen Rinks jeden relevanten Titel gewonnen hat und in der Liga wie kaum ein anderer Schweizer Hockey-Profi als profilierter Sportbotschafter allseits hoch geschätzt wird.