Der Regen verdarb am Sonntag manch ein Fest

Die Schweiz blickt auf ein wettermässig bewegtes Wochenende zurück. Während am Samstag die Sonne noch zum Ausflug in die Berge lockte und selbst im Flachland zauberhafte Morgenstimmungen hervorbrachte, wurde der Sonntag vom Winde verweht.

Der Regen kann die Sennenchilbi in Küssnacht SZ, die nur alle sechs Jahre stattfindet, nicht verderben. (Bild: sda)

Die Schweiz blickt auf ein wettermässig bewegtes Wochenende zurück. Während am Samstag die Sonne noch zum Ausflug in die Berge lockte und selbst im Flachland zauberhafte Morgenstimmungen hervorbrachte, wurde der Sonntag vom Winde verweht.

Das laue Wetter fand bereits am Samstagnachmittag ein jähes Ende: Eine Kaltfront brachte etwa auf dem Jungfraujoch Windspitzen von bis zu 167 Kilometern pro Stunde, wie SRF Meteo am Sonntag mitteilte. Auf dem Pilatus wurden Böen von 135 und auf dem Säntis von 130 Kilometern pro Stunde gemessen. In Steckborn am Bodensee blies es teils mit 99 km/h, in Basel mit 85 km/h.

Verwehte Bäume und Abschrankungen

Im Kanton Freiburg mussten die Feuerwehren und Strassenunterhaltsdienste rund 20 Mal wegen umgestürzter Bäume und verwehter Objekte ausrücken, wie die Kantonspolizei mitteilte. Teils wurden Strassen durch Waldstücke gesperrt.

Im Kanton Bern gingen bis Sonntagmittag rund drei Dutzend Meldungen wegen des Wetters ein. Dabei ging es um abgerissene Äste, umgestürzte Bäume und umgeworfene Baustellenabschrankungen. Im Kanton Uri wurde die Strasse Meien nach Färnigen wegen Lawinengefahr gesperrt.

Unberechenbar waren am Wochenende denn auch Schnee, Regen und Temperaturen: Am Samstag war es im leicht föhnigen St. Galler Rheintal frühlingshafte 15,8 Grad warm. Im Mittelland lag eine Tasse Kaffee auf einer Terrasse bei 10 und 13 Grad durchaus drin.

Am Sonntag wurden in Güttingen am Bodensee TG noch 1,5 Grad gemessen, während es in Genf gleichzeitig fast 9 Grad warm war. Im Glarnerland schneite es bei 0 Grad während es im Urner Reusstal bei knapp 6 Grad regnete.

Spielverderber Regen

Der Regen war am Sonntag schweizweit ausdauernd: Am meisten Niederschlag fiel mit 30 bis 50 Litern pro Quadratmeter von den Walliser Alpen über die Zentralalpen bis in die Ostschweiz sowie entlang des Juras und des Nordrands der Schweiz, wie meteonews mitteilte. Am meisten Regen wurden in Salvan VS mit 67 Litern pro Quadratmeter registriert, gefolgt vom La Dôle mit 64 Litern pro Quadratmeter.

Im Kanton Schwyz löste der Regen einen eindrücklichen Murgang im Muotathal aus. In einem Film eines Lesers auf 20min.ch fliessen die Erdmassen über eine Strasse und knicken einen Strommasten. Gemäss Kantonspolizei ist es für Schwyzer Verhältnisse ein grosser Erdrutsch. Zu Schaden kamen nur Sachen, keine Menschen.

Der Regen verdarb den Leuknern und Sustenern ihre Fasnacht, die gemäss «Walliser Bote» am Sonntag wegen des Regens abgesagt wurde. Und auch die Sennenchilbi in Küssnacht am Rigi SZ, die nur alle sechs Jahre stattfindet, musste im Dauerregen über die Bühne gehen. Doch liess sich weder Gross noch Klein verzagen und tanzten munter durch die Pfützen.

Da die Temperaturen steigen, warnt SRF Meteo vor Hochwasser. Die Schneefallgrenze soll bis am späten Abend auf 1600 bis 2200 Meter steigen. Damit schwemmt der Regen den frisch gefallenen Schnee wieder weg, und es kann lokal zu Hochwasserspitzen kommen.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat für die Thur ab Mündung Sitter bis Mündung Murg die Gefahrenstrufe drei herausgegeben. In den Alpen gilt verbreitet Lawinengefahr der Stufe drei.

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