Der russischen Armee fehlen zehntausende Rekruten

Gesundheitliche Probleme und der Geburtenknick nach dem Ende der Sowjetunion haben in der russischen Armee zu einem akuten Rekrutenmangel geführt. In diesem Jahr werden nach Angaben des Generalstabs lediglich 135’850 junge Männer zu den Streitkräften eingezogen statt der geplanten 250’000 bis 300’000.

Zu wenig Rekruten in Russland (Archiv) (Bild: sda)

Gesundheitliche Probleme und der Geburtenknick nach dem Ende der Sowjetunion haben in der russischen Armee zu einem akuten Rekrutenmangel geführt. In diesem Jahr werden nach Angaben des Generalstabs lediglich 135’850 junge Männer zu den Streitkräften eingezogen statt der geplanten 250’000 bis 300’000.

„Wir haben nahezu niemanden mehr, den wir rekrutieren können“, sagte Generalstabschef Nikolai Makarow am Donnerstag nach Angaben der Agentur Ria Nowosti. Nur knapp 12 Prozent der Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren in Russland seien für den Armeedienst geeignet, sagte Makarow.

Wegen Schikanen und oft tödlicher Misshandlungen von Rekruten versuchen immer mehr Russen, die Wehrpflicht zu umgehen. So bestechen viele junge Männer Ärzte, um sich mit einem schlechten Gesundheitszeugnis vor dem Armeedienst zu drücken. Ausserdem ist die Zahl der Geburten in Russland in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen.

Der Generalstabschef kündigte eine Umstellung auf eine Freiwilligenarmee in einigen Jahren an. Statt der Rekruten sollten dann vermehrt Zeitsoldaten eingestellt werden, sagte Makarow. Dazu seien aber mindestens 425’000 sogenannte Kontraktniki notwendig. Derzeit dienen in der russischen Armee etwa eine Million Soldaten.

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