Der neue SBB-Fahrplan bringt die Passagiere ab dem 11. Dezember eine halbe Stunde schneller nach Paris. In der Schweiz wird auf diversen Strecken verdichtet.
Der Fahrplan 2012 bringt keine bahnbrechenden Neuigkeiten, sondern gezielte Optimierungen für Spitzen-Entlastungen und beim Rollmaterial. Die nächsten markanten Veränderungen erwartet Personenverkehr-Chefin Jeannine Pilloud erst mit der Inbetriebnahme des Zürcher Durchmesserbahnhofs 2014 und der NEAT 2016.
Nach Paris kommt man dank einer französischen Neubaustrecke neu in vier Stunden ab Zürich, ab Basel in drei – das im Zweistundentakt. Die Strecke wird von der Lyria SAS, einer gemeinsamen Tochter von SBB und SNCF, mit 320 km/h schnellen TGV-Doppelstockzügen bedient. Ab Dezember fährt ein solcher neuer Zug, Ende 2012 sind es sechs.
Die neuen Duplex-TGV werden von SBB- und SNCF-Personal gemeinsam begleitet. So seien die Landessprachen abgedeckt und könnten die beiderlei e-Tickets gelesen werden, sagte Lyria-Chef Alain Barbey am Donnerstag vor den Medien in Basel. Ingesamt fährt der TGV von Paris Gare de Lyon künftig nach Basel-Zürich, Neuenburg-Bern, Genf und Lausanne.
Für zwei Verbindungen via Gotthard nach Mailand sieht der neue SBB-Fahrplan hingegen mehr Zeit vor – so soll er besser eingehalten werden können. Auch wird teils mehr Aufenthaltszeit der Züge in Mailand und Zürich veranschlagt, damit Verspätungen aufgefangen und die Wagen besser gereinigt werden können, wie es weiter hiess. Für alle anderen Verbindungen nach Mailand bleibt die Fahrzeit unverändert.
Rollmaterial wird knapp
Entlastung und Fahrplan-Stabilisierung sollen auch zusätzliche ICN-Züge bringen zwischen Zürich und Lugano, teils bis Chiasso. Weil die italienische Bahn ihre maroden Pendolino-Züge nicht mehr in die Schweiz fahren lässt, wird geeignetes Rollmaterial bei den SBB knapp. Damit fällt die bisherige Direktverbindung via Luzern nach Venedig weg. Die andere Verbindung nach Venedig via Simplon bleibt bestehen.