Immer wieder gibt es Versuche, das Niveau von Diskussionen im Internet zu verbessern. Hat das neue Tool «brabbl» jetzt den Stein der Weisen gefunden?
Immer wieder gibt es Versuche, das Niveau von Diskussionen im Internet zu verbessern. Hat das neue Tool «brabbl» jetzt den Stein der Weisen gefunden?
brabbl versucht den grossen Wurf durch die Abdeckung ganz unterschiedlicher Bereiche. Als Kommentarsystem kann brabbl auf der eigenen Website eingebunden werden und darüber natürlich auch die angebotenen Funktionen für die eigene Community nutzbar machen.
Man kann sich aber auch in der hauseigenen Community engagieren und dort mit diskutieren. Beispielhaft gibt es bereits zwei Diskussionsboards, eines zu Fragen die EU betreffend, das andere zu den Funktionen von brabbl.
Diskussionen, Umfragen, unternehmensinterne Kommunikation: Alles ist möglich
Die Community ist wiederum aufgeteilt in zwei Bereiche, einer konzentriert sich auf Diskussionen, der andere auf Umfragen. Oberflächlich sind die Funktionen die gleichen, jedoch ist die Gewichtung der Elemente auf der jeweiligen Startseite unterschiedlich. Werden bei Diskussionen in der Übersicht die beliebtesten Thementhreads aufgelistet, so stehen bei den Umfragen die am häufigsten gewählten Antwortoptionen oben.
Man kann die Community nach verschiedenen Gesichtspunkten durchsuchen, die Eingrenzung nach Diskussionen und Umfragen sind zwei von ihnen, zwei weitere sind «Themen» und «Seiten». Themen können Kultur, Umwelt oder Gesundheit sein. Seiten sind jeweils eigene Portale, wie das oben erwähnte «i change europe».
Im Mittelpunkt stehen eine Pro-und Contra-Bewertung und ein Meinungsbarometer
Zentral ist an brabbl, dass Kommentare in einer Tabelle nach Pro- und Contra-Gewichtung sortiert werden. Eine Gefahr ist hier sicher, dass der Nutzer auswählen muss, ob er eher der Pro- oder Contra-Seite zugeneigt ist. Bei umständlich formulierten Fragen können leicht Missverständnisse entstehen, die sich dann auch in der Diskussionsdarstellung spiegeln.
Ebenfalls wichtiges Element ist dabei das Meinungsbarometer, dass neben jedem Argument oder neben Antwortoptionen bei Umfragen angezeigt wird. Mittels einer Sternchenskala, wie sie auch für Produktbewertungen benutzt wird, kann der Nutzer so den betreffenden Standpunkt auf- oder abwerten. Der Mittelwert sämtlicher Einschätzungen erscheint auf der Startseite als ein waagerechtes Barometer. Man kann seine Meinung aber auch völlig unabhängig von den Kommentaren allein über das Barometer abgeben.
Und man kann auf bestimmte Argumente antworten und sich Beziehungen der Argumente untereinander anzeigen lassen, aber diese Funktionen haben sich mir nicht auf Anhieb erschlossen.
Übersichtliche Struktur und ansprechende Grafik
Die sehr klare Struktur macht es einfach für den Nutzer, sich über eine Diskussion sofort einen Überblick zu verschaffen. Durch die breit angelegten Funktionen kann brabbl in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden. Das Tool eignet sich nicht nur für die verschiedensten Communities, vom lokalen Geschäft über Vereine bis hin zu grossen Firmen, sondern auch für die firmeninterne Kommunikation, zur Meinungsforschung bei Wahlen oder zur Kundenbefragung.
Wie brabbl auf der eigenen Website bewirbt, kann es sogar für TV-Umfragen und Umfragen in der Öffentlichkeit verwendet werden. Die Funktionsweise wird allerdings nicht genauer erläutert.
Vielversprechend ja – aber revolutionär? Abwarten!
Insgesamt macht brabbl eine sehr vielversprechenden Eindruck, was vor allem den Bewertungsmöglichkeiten und dem ansprechenden Design zuzurechnen ist. Der Nutzer kann also hoffen, dass brabbl Online-Diskussionen tatsächlich eine Verbesserung bringen kann. Ob sie allerdings so umwälzend sein wird, wie brabbl ankündigt, wird sich zeigen.