Das teuerste jemals bei einer Auktion versteigerte Bild, „Der Schrei“ von Edvard Munch (1863-1944), ist am Mittwoch im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) der Öffentlichkeit präsentiert worden.
Dutzende Menschen strömten pünktlich zur Öffnungszeit des Museums um 10.30 Uhr (Ortszeit) in die fünfte Etage, wo das Werk gemeinsam mit einer Reihe von Drucken des norwegischen Malers ausgestellt ist. Auf der Strasse vor dem mitten in Manhattan liegenden Museum bildeten sich lange Schlangen.
Dieses Werk ausstellen zu können, bedeute eine „enorme Chance“, sagte die Chefkuratorin für Gemälde und Skulpturen, Ann Temkin. Es erlaube dem Betrachter, den Unterschied zwischen einem Original und einer Reproduktion auf einer Postkarte oder auf dem Computer besser zu verstehen.
Das auffallend bunte Pastell-Bild hängt in einem schlichten Holzrahmen allein an einer grauen Zwischenwand. An den anderen Wänden des Raums wird das Werk durch elf weitere Lithographien, Ölgemälde und Drucke Munchs ergänzt. Geschützt wird das Werk von einem Plexiglas-Kasten. Ansonsten verlasse sich das Museum auf die normalen Sicherheitsvorkehrungen, sagte Temkin.
Besitzer weiterhin unbekannt
Der Norweger hat von seinem berühmtesten Werk „Der Schrei“ – das nach der „Mona Lisa“ als das bekannteste Bild der Welt gilt – vier Versionen gemalt. Drei davon befinden sich in seiner norwegischen Heimat. Das Vierte ist das bunteste – und das einzige in Privatbesitz.
Im Mai wurde es für eine Rekordsumme von fast 120 Millionen Dollar versteigert. Wer es gekauft hat, war auch zu Ausstellungsbeginn weiterhin unklar. Medienberichten zufolge könnte es sich um den New Yorker Finanzmanager Leon Black handeln, der auch im Aufsichtsrat des MoMAs sitzt. Weder Black noch das MoMA haben dies aber bisher bestätigt.
„Der Schrei“, der zuvor noch nie in New York ausgestellt worden war, wird bis zum 29. April 2013 zu sehen sein.