Der Schweiz lacht das späte Glück und Stockers Tor beim 3:2-Sieg in Ungarn

Die Schweiz gewinnt in einem verrückten Spiel in Ungarn 3:2 und hievt sich in die Favoritenrolle ihrer Gruppe in der WM-Qualifikation. Der erst kurz zuvor eingewechselte Valentin Stocker erzielt zwei Minuten vor dem Ende das Siegestor.

Budapest, 07.10.2016, Fussball WM Qualifikation, Ungarn - Schweiz, Torschuetze Valentin Stocker (SUI) jubelt nach dem Tor zum 2:3 (Pascal Muller/EQ Images)

(Bild: Pascal Muller/EQ Images)

Die Schweiz gewinnt in einem verrückten Spiel in Ungarn 3:2 und hievt sich in die Favoritenrolle ihrer Gruppe in der WM-Qualifikation. Der erst kurz zuvor eingewechselte Valentin Stocker erzielt zwei Minuten vor dem Ende das Siegestor.

Der Erfolg in Ungarn ebnet der Schweiz den Weg an die WM 2018. Er rückt sie einen Monat nach dem Startsieg gegen Europameister Portugal in die Pole Position. Die Ungarn sind um fünf Punkte distanziert und die Portugiesen mit drei Punkten Vorsprung in Schach gehalten. Und dies vor den sechs Spielen gegen die krassen Aussenseiter Andorra, Färöer und Lettland.

Zweimal hatten die Schweizer einen Vorteil nach der Pause verspielt. Dann sorgte Valentin Stocker zwei Minuten vor dem Ende doch noch für die Entscheidung für die SFV-Auswahl. Nach einem Corner verlängerte Eren Derdiyok – wie Stocker in der Schlussphase eingewechselt – den Ball zu Stocker, der mit seiner ersten Ballberührung erfolgreich war.

Ausgerechnet Stocker war der Matchwinner. Der 27-jährige frühere Basler hat in der Bundesliga bei Hertha BSC Berlin einen schweren Stand und gehörte erstmals seit elf Monaten wieder zur Schweizer Auswahl.

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Das späte Siegestor passte zu diesem verrückten Spiel, das von Beginn weg wild und zerfahren war und nach der Pause mit fünf Toren in 39 Minuten spektakulär und dramatisch. Zunächst hatte Haris Seferovic für die Schweiz einen Nachschuss zum 1:0 verwertet, nachdem Xherdan Shaqiri am ungarischen Keeper Peter Gulasci gescheitert war (51.).

Dann brachte Ricardo Rodriguez die Schweiz nach einem sehenswerten Seitenwechsel von Valon Behrami und einer noch schöneren Direktabnahme erneut in Führung (67.). Es war im 38. Länderspiel das erste Tor des Aussenverteidigers von Wolfsburg.

Die Schweiz verspielt zunächst einen Vorteil…

Doch den Schweizer passierte, was ihnen in der Ära Petkovic noch nie passiert ist: Sie verspielten in einem Wettbewerbsspiel die Vorteile. Nach dem 1:0 dauerte es zwei Minuten bis zum Ausgleich der Ungarn, nach der zweiten Führung ging es vier Minuten bis zum 2:2.

Zweimal traf der Bundesliga-Professional Adam Szalai von Hoffenheim. Einmal im Nachschuss, nachdem er selbst einen Schuss von Laszlo Kleinheisler an den Pfosten gelenkt hatte. Dann nach einer unübersichtlichen Situation im Fünferraum, nachdem Zoltan Stieber im Rücken der Schweizer Abwehr frei zum Flanken gekommen war.

…und findet das späte Glück

Und es passte zu diesem Spiel, dass die Schweizer den Erfolg fanden, als sie ihn nicht einmal mehr suchten. Die Schweizer strebten in der Schlussphase den Siegestreffer nicht mehr mit letzter Konsequenz an. Sie mussten gegen die aufgeputschten Ungarn sogar um einen Punkt bangen.

Trainer Vladimir Petkovic, der am Tag vor dem Spiel noch gesagt hatte, ein Unentschieden sei inakzeptabel, spielte nun selbst eine defensive Karte und brachte für die letzten Minuten für Xherdan Shaqiri den laufstarken Gelson Fernandes.

Der Coach schien eingesehen zu haben, dass trotz zweimaliger Führung in einer aufgeheizten und lauten Atmosphäre ein Auswärtspunkt gegen einen Konkurrenten um die ersten beiden Plätze ein gutes Resultat hätte sein können. Wenige Minuten später hatten er und seine Mannschaft dank Rückkehrer Stocker sogar alle drei Punkte gewonnen.

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