Die Schweizer Mannschaft kennt ihren Achtelfinalgegner. Das Team von Vladimir Petkovic trifft am Samstag (15.00 Uhr) in Saint-Etienne auf Polen, den Zweiten der Gruppe C.
Polens Nationalmannschaft ist in der Vorrunde ohne Gegentor geblieben. Auf den 1:0-Erfolg über Nordirland folgte ein 0:0 gegen Weltmeister Deutschland und am Dienstag ein weiteres 1:0 gegen die Ukraine. Ohne zu brillieren gewannen die Polen durch ein Tor des erst in der zweiten Halbzeit eingewechselten Jakub Blaszczykowski in der 54. Minute.
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Weil Deutschland im Parallelspiel ebenfalls seiner Favoritenrolle gerecht wurde und mit demselben Resultat gegen Nordirland gewann, schliesst der Weltmeister auf dem ersten Tabellenplatz ab und trifft am Sonntag höchstwahrscheinlich auf die Slowakei (oder Albanien).
Die Schweiz und Polen standen sich letztmals am 18. November 2014 gegenüber. Damals resultierte in Wroclaw ein 2:2-Unentschieden. Jospi Drmic und Fabian Frei, damals noch in Diensten des FC Basel, schossen die Tore beim Jubiläum des Schweizerischen Fussballverbandes, dem 750. Länderspiel.
Zwei Niederlagen in den beiden einzigen Ernstkämpfen
Vorher gab es aus Schweizer Sicht ein 0:4 (2001), ein 1:1 (1984) und in den einzigen beiden Wettbewerbsspielen der gemeinsamen Länderspielgeschichte zwei Niederlagen. In der Qualifikation für die EM 1980 unterlag die SFV-Auswahl 1978 in Wrozlaw und 1979 in Lausanne jeweils mit 0:2 gegen das Polen der grossen Spielergeneration um Boniek, Lato & Co.
Der letzte und auch der einzige Schweizer Sieg über Polen resultierte am 11. Mai 1976 in Basel mit 2:1; Polen bestritt damals das 300. Länderspiel. Insgesamt sind es seit dem ersten Aufeinandertreffen 1938 im Zürcher Hardturm (3:3) zehn Vergleiche (ein Sieg, fünf Unentschieden und vier Niederlagen) geworden bei einem Torverhältnis von 11:20.
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Das polnische Team wird von Robert Lewandowski überstrahlt, auch wenn der Vollstrecker der Bayern an der Euro bislang noch nicht traf und auch gegen die Ukraine sich einreihte unter die sündigenden Goalgetter.
Polen – das ist vor allem Lewandowski
Dennoch ist Lewandowski im Nationalteam der Dreh- und Angelpunkt: Mit 13 Toren und fünf Vorlagen führte Robert Lewandowski die Polen fast im Alleingang an die EM. Doch Polen, das sah man in Frankreich in der Vorrunde, ist mehr als eine One-Man-Show. Mit Lukas Piszczek (Borussia Dortmund), Grzegorz Krychowiak von Europa-League-Seriensieger FC Sevilla und Jakub Blaszczykowski (Fiorentina) schmücken weitere namhafte Spieler das Team, das Deutschland in der Qualifikation zu Hause 2:0 besiegte.
Bei der dritten EM-Teilnahme, der zweiten mit Bundesliga-Topskorer Lewandowski, sind die Polen mit dem Erreichen der Achtelfinals noch lange nicht zufrieden, obwohl sie 2008 und 2012 jeweils Gruppenletzter wurden. Polen gewann 1972 in München Olympia-Gold, wurde an der WM 1974 in Deutschland Dritter und erreichte auch bei den Sommerspielen 1976 nochmals die Halbfinals.
Einwohner: 38,5 Millionen. – Hauptstadt: Warschau
Gründung des Verbandes «Polski Zwiazek Pilki Noznej»: 1919 – Fifa-Ranking: 27
Bisherige EM-Teilnahmen (2): 2008, 2012. – Bestes EM-Resultat: zwei Mal Out in der Vorrunde
Qualifikation: 2. Platz in der Gruppe D (10 Spiele/21 Punkte) hinter Deutschland und vor Irland. – Bester Torschütze in der Qualifikation: Robert Lewandowski (Bayern München) mit 13 Toren
Bekannteste Spieler: Robert Lewandowski (Bayern München), Jakub Blaszczykowski (Fiorentina), Lukas Piszczek (Borussia Dortmund), Grzegorz Krychowiak (FC Sevilla)
Trainer: Adam Newalka (seit 2013).