Nach dem Ende der Präsidenten- und Parlamentswahlen im ostafrikanischen Sudan hat am Freitag die Auszählung der Stimmen begonnen. Es gilt bereits als sicher, dass der Langzeitpräsident Omar al-Baschir die Abstimmung für sich entscheiden konnte.
Die grossen Oppositionsparteien hatten aus Protest gegen die Regierung von al-Baschir keine Kandidaten aufgestellt. Das offizielle Ergebnis soll am 27. April bekanntgegeben werden.
Die Sudanesen konnten seit vergangenem Montag vier Tage lang ihre Stimme abgeben, nachdem die Wahlkommission NEC die Wahl um einen Tag verlängert hatte. Obwohl keine Gründe genannt wurden, war Beobachtern zufolge die äusserst niedrige Beteiligung ausschlaggebend für die Entscheidung. Wahlbeobachter der Afrikanischen Union erklärten, vermutlich seien nur 30 bis 35 Prozent der 13,3 Millionen Wahlberechtigten zu den Urnen gegangen.
Der 71-jährige Al-Baschir hatte 15 Mitbewerber, die jedoch im Land völlig unbekannt sind. Er ist seit einem Putsch im Jahr 1989 an der Macht in dem Wüstenstaat. Wegen des Konflikts in der Region Darfur liegt seit 2009 ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen ihn vor.