US-Präsident Barack Obama hat Kritik am Atomabkommen mit dem Iran zurückgewiesen. «Harte Worte und Gepolter» seien einfach, doch dienten sie nicht der Sicherheit, sagte Obama in San Francisco.
«Es bleiben riesige Herausforderungen, doch wir können der Diplomatie nicht die Tür verschliessen und wir können nicht eine friedliche Lösung für die Probleme der Welt ausschliessen.» Obama kündigte an, die Verhandlungen mit dem Iran fortzusetzen, um «die Bedrohung des iranischen Nuklearprogramms» endgültig zu beseitigen.
Der US-Präsident betonte, wenn der Iran die Chance zur Rückkehr in die internationale Gemeinschaft ergreife, könnte das seit Jahren andauernde Misstrauen zwischen beiden Ländern überwunden werden.
Obama reagierte mit seinen Äusserungen auf Kritik Israels sowie etlicher US-Kongressabgeordneter, denen die Zugeständnisse des Irans in dem Abkommen nicht weit genug gehen. Sie lehnen auch jegliche Lockerung der Sanktionen ab und plädieren vielmehr für eine weitere Verschärfung der Strafmassnahmen.
Einigung am vergangenen Wochenende
Der Iran hatte am Sonntag in einem Interimsabkommen mit der Gruppe der fünf UNO-Vetomächte plus Deutschland im Gegenzug für eine begrenzte Lockerung gewisser Sanktionen zugesagt, die umstrittensten Teile seines Atomprogramms einzufrieren oder zurückzudrehen.
So ist vorgesehen, die Urananreicherung auf 20 Prozent auszusetzen, keine weiteren Zentrifugen in den Anreicherungsanlagen zu installieren, dort tägliche Kontrollen zuzulassen, und den Bau des Schwerwasserreaktors in Arak zu stoppen.