Der US-Todesschütze von Trayvon Martin soll nun doch ins Gefängnis

Gut drei Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen in Florida muss der Schütze nun ins Gefängnis. Ein Richter hob am Freitag die Freilassung von George Zimmerman auf Kaution auf und ordnete an, dass er sich innerhalb von 48 Stunden stellen müsse.

George Zimmerman muss doch ins Gefängnis (Archiv) (Bild: sda)

Gut drei Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen in Florida muss der Schütze nun ins Gefängnis. Ein Richter hob am Freitag die Freilassung von George Zimmerman auf Kaution auf und ordnete an, dass er sich innerhalb von 48 Stunden stellen müsse.

Der Angeklagte hatte Ende Februar den 17-jährigen Trayvon Martin erschossen. Das ehrenamtliche Mitglied einer Nachbarschaftswache beruft sich auf Notwehr. Richter Kenneth Lester erklärte, Zimmerman habe bei der Festlegung der Kaution auf 150’000 Dollar im April falsche Angaben über die ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel gemacht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft standen dem Mann 135’000 Dollar zur Verfügung, die über eine eigens eingerichtete Internetseite gesammelt worden waren. Ausserdem habe Zimmerman einen zweiten Pass nicht abgegeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Zimmerman hatte Ende Februar in Sanford nahe Orlando den 17-jährigen Trayvon Martin erschossen. Der Schütze war an jenem Abend auf Patrouillengang in seiner Nachbarschaft unterwegs und hielt den Teenager für einen Einbrecher. Zimmerman sagte aus, in Notwehr gehandelt zu haben. Der Junge, der sich auf dem Weg von einem Einkauf nach Hause befand, war allerdings unbewaffnet.

Die Polizei hatte Zimmerman kurz in Gewahrsam genommen und dann wieder laufen lassen. Sie berief sich dabei auf ein Gesetz, das den Bürgern in Florida das Recht zu schiessen gibt, wenn sie sich ernsthaft bedroht fühlen. Nach heftigen Protesten nahm die Justiz Zimmerman schliesslich wieder fest.

Der Tod des afroamerikanischen Jugendlichen führte in den USA zu einer aufgeheizten Debatte über Rassismus, in die sich sogar Präsident Barack Obama einschaltete.

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