Der zoombare Artikel

Eine Idee: Was, wenn man bei Artikeln wie bei Karten einzoomen könnte, um mehr Details zu sehen? An einem entspannten Sonntagnachmittag kam mir neulich der Gedanke: Was, wenn man bei Artikeln einzoomen könnte, um mehr Details zu sehen? Genau so, wie man das von Karten im Netz kennt: Man bekommt entweder das grosse Ganze oder […]

Einzoomen, bitte.

Eine Idee: Was, wenn man bei Artikeln wie bei Karten einzoomen könnte, um mehr Details zu sehen?

An einem entspannten Sonntagnachmittag kam mir neulich der Gedanke: Was, wenn man bei Artikeln einzoomen könnte, um mehr Details zu sehen? Genau so, wie man das von Karten im Netz kennt: Man bekommt entweder das grosse Ganze oder die Details an einem bestimmten Punkt zu sehen, je nachdem, welche Zoomstufe man auswählt.

Drei grosse Herausforderungen, denen sich der Journalismus im digitalen Zeitalter stellen muss, sind diese:

  1. Die Aufmerksamkeitsspanne vieler Menschen ist sehr kurz, sie wollen das Wichtigste schnell erfahren.
  2. Leser erwarten von Journalisten grosse Detailtiefe, wenn es darum geht, die einzelnen Aspekte ihrer Geschichten mit Fakten und Daten untermauern.
  3. Unterschiedliche Menschen interessieren sich unterschiedlich stark für unterschiedliche Aspekte einer Geschichte.

In klassischen Artikel sind das Anforderungen, die gegeneinander abgewogen werden müssen. Alle zu erfüllen, ist nicht möglich. Genau hier setzt der zoombare Artikel an. Wenn er komplett ausgezoomt ist, ist der Artikel eine Zusammenfassung, eine Liste von Stichpunkten. Das Wichtigste auf einen Blick.

Je nachdem, für welchen Aspekt man sich näher interessiert, zoomt man ein. Durch das Zoomen wird der Stichpunkt nach und nach ergänzt durch zusätzliche Informationen, Zitate von beteiligten Personen und Experten, die Sprache wird vielfältiger, Multimedia-Elemente kommen hinzu.

In einer mittleren Zoomstufe entspricht der zoombare Artikel in etwa dem, was man unter einem herkömmlichen Artikel versteht.

Wenn man noch weiter einzoomt, werden zusätzliche Rohdaten und Verweise sichtbar, um spezifische Aussagen zu belegen. Auch Metadaten zum Artikel oder zu einzelnen Abschnitten könnten hier sichtbar werden (etwa: wie hat sich ein Abschnitt seit der Erstpublikation verändert, welches ist die exakte Geolokalisierung einer beschriebenen Szene).

Soweit mein Gedanke, ein wenig ausgearbeitet. Die Diskussion kann beginnen.

Den Artikel hatte ich ursprünglich auf Englisch unter dem Titel «The Zoomable Article» verfasst. Hier sind die ersten Reaktionen darauf, ebenfalls auf Englisch, zusammengefasst.


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