Laut der ETH-Studie zur «Sicherheit 2014» halten die Schweizer die Bedrohung durch einen Cyber-Angriff für relativ wahrscheinlich. Insgesamt sieht sich die Bevölkerung aber nur in geringem Masse bedroht.
Die Resultate der diesjährigen Studie der ETH Zürich zur Sicherheitslage in der Schweiz zeigten, dass sich die Bevölkerung weiterhin sehr sicher fühle und zuversichtlich in die Zukunft schaue. Dies schreiben die Verfasser am Freitag. Für relativ wahrscheinlich halten die Schweizerinnen und Schweizer eine Bedrohung durch einen Cyber-Angriff.
Dahinter rangieren die Bedrohung durch Verbrechen, organisierte Kriminalität und Migration. Bei der Einschätzung der Bedrohung durch Migration vermuten die Autoren einen Einfluss des Abstimmungskampfes über die Masseneinwanderungsinitiative.
Möglichst unabhängig bleiben
Wieder stärker gefordert werden in diesem Jahr laut der Studie «Sicherheit 2014» (online noch nicht verfügbar) sowohl eine wirtschaftliche und politische als auch eine verteidigungspolitische Autonomie. Vier von fünf Befragten sind der Ansicht, dass die Schweiz wirtschaftlich und politisch möglichst unabhängig von anderen Staaten bleiben sollte.
Einen Beitritt zur EU befürworten wie im Vorjahr lediglich 17 Prozent. 34 Prozent wünschen sich eine politische Annäherung an die EU, 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Breit akzeptiert wird dagegen eine wirtschaftliche Annäherung an die EU: 81 Prozent möchten, dass die Schweiz die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU verstärkt, ein Prozent mehr als im Vorjahr.
Militärische Autonomie
Die militärische Autonomie ist umstrittener, wird aber stärker gefordert als in früheren Jahren: 52 Prozent sind der Meinung, dass sich die Schweiz nur auf ihre eigene Landesverteidigung verlassen sollte. 70 Prozent wünschen eine intensivere Vermittlung der Schweiz bei Konflikten.
Die jährlich erscheinenden Sicherheitsstudien erstellt die Militärakademie an der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit dem Center for Security Studies der ETH. Sie stützen sich auf repräsentative Befragungen der Stimmbevölkerung. Die diesjährige Datenerhebung fand im Januar bei 1200 Stimmberechtigten in allen drei Sprachregionen durch das Meinungsforschungsinstitut ISOPUBLIC statt.