Die Premiere auf der Flugschanze in Planica (Sln) findet ohne Schweizer Beteiligung statt. Nach dem Verzicht von Simon Ammann scheitern Gregor Deschwanden und Gabriel Karlen in der Qualifikation.
«Das nervt mich total», sagte Deschwanden nach seinem Flug auf 200 m. 2,4 Punkte oder umgerechnet zwei Meter fehlten ihm, um an der Flug-Show teilnehmen zu können. «Ich habe mich auf der Schanze sofort zurecht gefunden. Aber ausgerechnet in der Qualifikation zeigte ich einen schlechten Sprung», ärgerte sich der Luzerner. Immerhin darf der 24-Jährige am Sonntagmorgen nochmals vom Balken abstossen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit bleibt er in den Top 30 des Weltcup-Klassements und ist somit beim Finale startberechtigt. Dann kann er seinen persönlichen Rekord von 221,5 m angreifen.
Für das Teamspringen vom Samstag stellt die Schweiz keine Mannschaft. Der junge Karlen, der Deschwanden nach Slowenien begleitet, setzte in der Qualifikation nach 169 m auf. Die besten Flieger wie der Weltcup-Leader Severin Freund aus Deutschland oder der Slowene Peter Prevc flogen bereits nahe an die 240-m-Marke.
Alle schielten auf die Marke von 251,5 m. Mit dieser Weite hält der Norweger Anders Fannemel seit Februar den Weltrekord, aufgestellt in Vikersund (No). «Ich weiss nicht, ob das hier möglich ist», meinte Deschwanden. «Andererseits galten 251,5 m für Vikersund auch als unmöglich, trotzdem stand sie einer. Wenn alles passt, liegt es drin. Die neue Anlage ist jedenfalls genial. Es macht richtig Spass.»
In Planica fahren seit einigen Jahren die Bagger auf. Für rund 42 Millionen Euro entsteht ein komplett neues nordisches Zentrum. Acht Schanzen stehen bereit, bis Anfang 2016 soll ein Langlaufzentrum hinzukommen. 2021 wünschen sich die Slowenen nach den erfolglosen Bewerbungen für 2017 und 2019 die nordischen Weltmeisterschaften.