Designierter US-Generalstabschef warnt vor Bedrohung aus Russland

Der designierte US-Generalstabschef Joseph Dunford hat vor der Bedrohung durch Russland gewarnt. Russland stelle die grösste Gefahr für die nationale Sicherheit der USA dar, sagte Dunford bei einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des US-Senats.

Joseph Dunford vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats. Der Senat muss über Dunfords Ernennung zum Generalstabschef entscheiden. (Bild: sda)

Der designierte US-Generalstabschef Joseph Dunford hat vor der Bedrohung durch Russland gewarnt. Russland stelle die grösste Gefahr für die nationale Sicherheit der USA dar, sagte Dunford bei einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des US-Senats.

Das russische Auftreten sei «nichts weniger als alarmierend». Russland sei eine Atommacht und habe in der Ukraine-Krise die Souveränität eines anderen Landes verletzt. Dennoch sei es wichtig, dass das Pentagon einen Gesprächsdraht zum russischen Militär behalte, um «Missverständnisse» zu vermeiden.

Der Konflikt in der Ukraine hat zu den schwersten Verwerfungen im Verhältnis zwischen den USA und Russland seit Ende des Kalten Krieges geführt. Die USA und die Europäische Union werfen Moskau vor, die Rebellen in der Ostukraine mit Soldaten und Ausrüstung zu unterstützen. Die russische Regierung dementiert dies.

Wegen der Einmischung in das Nachbarland und der Aufnahme der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim in russisches Staatsgebiet haben die USA und die EU Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt.

Waffen an Ukraine liefern

Dunford sprach sich am Donnerstag dafür aus, panzerbrechende Waffen an die Ukraine zu liefern. Die Entscheidung darüber liegt aber bei US-Präsident Barack Obama, der Waffenlieferungen an Kiew skeptisch sieht.

Als weitere Bedrohungen für die Sicherheit der USA nannte Dunford in der Senatsanhörung China, Nordkorea und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Obama hatte den bisherigen Kommandanten der Marineinfanteristen im Mai als Nachfolger von Generalstabschef Martin Dempsey nominiert.

Sollte der Senat der Personalie zustimmen, steigt Dunford zu einem der wichtigsten Berater Obamas in Verteidigungsfragen auf. Ausserdem würde er zentraler Ansprechpartner von US-Verteidigungsminister Ashton Carter.

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