Deutlich mehr Einbrüche und andere Vermögensdelikte in Basel-Stadt

Mehr Einbrüche und andere Vermögensdelikte haben 2012 in Basel-Stadt die Kriminalitätszahlen hochschnellen lassen. Das geht aus der am Dienstag vorgelegten Kriminalstatistik hervor. Ein zunehmendes Problem sind laut der Staatsanwaltschaft Täter aus dem Ausland.

Mehr Einbrüche und andere Vermögensdelikte haben 2012 in Basel-Stadt die Kriminalitätszahlen hochschnellen lassen. Das geht aus der am Dienstag vorgelegten Kriminalstatistik hervor. Ein zunehmendes Problem sind laut der Staatsanwaltschaft Täter aus dem Ausland.

27’052 Verstösse gegen das Strafgesetzbuch (StGB) weist die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2012 in Basel-Stadt aus. Das sind 23 Prozent mehr als 2011 – prozentual eine der höchsten Zuwachsraten unter den Kantonen. Abgezeichnet habe sich die starke Zunahme schon früher, hiess es bei der Basler Staatsanwaltschaft.

Zu Buche schlugen dabei vor allem die Vermögensdelikte. Diese allein machten letztes Jahr im Stadtkanton über 76 Prozent aller angezeigten Straftaten aus, und gegenüber 2011 stieg ihre Zahl um 29 Prozent auf 20’790 Delikte an.

Starke Zunahme der Einbrüche

«Dramatisch» nannte Beat Voser, Leitender Staatsanwalt und Chef der Kriminalpolizei, dabei die Zunahme der Einbrüche: 2048 wurden 2012 in Basel-Stadt registriert, 64 Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen auch 238 Fälle von Raub (+23 Prozent), 1471 Taschendiebstähle (+36 Prozent) oder 894 Betrugsfälle (+37 Prozent).

Es gebe immer mehr ausländische Täter, die hierher kämen, ein Delikt begingen und sich dann wieder absetzten, sagte Voser vor den Medien. Er nahm dabei namentlich Bezug auf Einbrüche und Taschendiebstähle. Zunehmend kämen Täter aus einzelnen osteuropäischen Ländern oder auch etwa aus der Mongolei.

Rechnet man zu den Vermögensdelikten die weiteren Straftaten hinzu, machen die nicht in der Schweiz ansässigen Ausländer 37 Prozent der ermittelten Täter aus. Ihr Anteil an nicht geklärten Straftaten dürfte laut Voser aber noch höher sein, da bei einer Flucht ins Ausland die Gefahr erwischt zu werden relativ klein sei.

Weniger Schlägereien

Eine Verbesserung weist die Statistik hingegen bei den Straftaten gegen Leib und Leben aus: Diese haben gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 1483 Delikte abgenommen. Im längerfristigen Vergleich über die letzten fünf Jahre verbleibt allerdings immer noch eine leichte Zunahme.

Insbesondere bei Körperverletzungen, Raufhändeln und Angriffen ist dies so. Die schweren Körperverletzungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um fast ein Drittel, die Raufhändel um ein Fünftel ab; eine leichte Zunahme gab es nur bei den Tätlichkeiten. Die Staatsanwaltschaft führt die Besserung auf mehr Polizeipräsenz zurück.

Eine Abnahme gab es bei den Sexualdelikten, dies vor allem bei jenen mit Kindern, die von 62 auf 41 Fälle sanken; die Zahl der Vergewaltigungen nahm dagegen um 2 auf 37 Fälle zu. Ein Anstieg wurde sodann unter anderem bei der Gewalt gegen Beamte verzeichnet.

Rückgang bei Jugendlichen

Um 26 Prozent auf 3509 Delikte stieg im weiteren 2012 die Zahl der Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG), wie Thomas Homberger, Chef des Betäubungsmittel-Dezernats, sagte. Der Grossteil betrifft verbotenen Besitz und Konsum, zum grossen Teil Cannabis. Den grössten Anstieg – um 68 Prozent auf 109 Delikte – verzeichnete jedoch der Schmuggel.

Weiter gesunken, von 1093 auf 1069, ist zudem die Zahl der von der Jugendanwaltschaft behandelten Delikte. Viel weiter werde sie aber wohl nicht mehr fallen, sagte der Leitende Jugendanwalt Beat Burkhardt. Mit über 40 Prozent die grösste Kategorie sind auch hier die Vermögensdelikte.

Kein Patentrezept

Ein Patentrezept angesichts der Zunahme der Gesamtdeliktszahl gebe es indes nicht, sagte im übrigen Voser. Auf eine Frage zum Personal verwies der Erste Staatsanwalt Alberto Fabbri auf die sechs Kriminalisten, welche die Kriminalpolizei gemäss Grossratsbeschluss ab Mai neu erhält.

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